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Menschliche Störungen sind der wichtigste Faktor für Luchse bei der Auswahl des Lebensraums

by Svenja Teufel

Die Auswahl von Lebensräumen in Wildtieren ist ein Prozess, der auf verschiedenen Ebenen stattfindet: das Abwägen von Vorteilen, wie z. B. einem hohen Nahrungsreichtum, mit Nachteilen, wie z. B. Störungen durch den Menschen. Große Raubtiere mit ihren großen Platzbedürfnissen reagieren besonders empfindlich auf diese Störungen. Ein Team um die Naturschutzbiologen Prof. Dr. Marco Heurich und Joseph Premier von der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg hat diesen Habitatselektionsprozess beim Eurasischen Luchs untersucht. Ihre Ergebnisse, veröffentlicht von Forschern in biologische Konservierung, liefern wichtige Informationen für die Erhaltung dieser Art in vom Menschen dominierten Landschaften. „Durch diese Studie können wir erstmals das Habitatwahlverhalten einer Großraubtierart auf kontinentaler Ebene verallgemeinern“, sagt Heurich.

Umfangreicher Datensatz mit Tieren in verschiedenen europäischen Regionen

Die von Heurich und Premier geleiteten Forscher nutzten einen Datensatz, der aus Verfolgungsdaten von 125 Luchsen aus neun Untersuchungsgebieten in ganz Europa bestand. Sie verglichen die verfügbaren und tatsächlich von Raubtieren genutzten Standorte auf zwei Skalen: der Landschaftsskala, die zeigt, wie der Luchs sein Verbreitungsgebiet in der Landschaft platziert, und der Reichweitenskala, die zeigt, wie der Luchs Lebensräume für Tiere in seinem Revier auswählt Verteilung. Für diesen Vergleich verwendete das Forschungsteam einen neuen maschinellen Lernansatz namens Random Forest. Dieser wurde um einen Zufallseffekt erweitert, um die Variabilität innerhalb und zwischen den Untersuchungsgebieten zu berücksichtigen.

Was meiden Tiere und wie orientieren sie sich?

Auf Landschaftsebene ergab die Analyse, dass der Luchs Straßen und menschliche Siedlungen meidet. Auf der Ebene ihres Verbreitungsgebiets orientierten sich die Tiere an Versteckmöglichkeiten und Beuteangeboten. Bei der Wahl des Lebensraums fanden die Forscher nur geringe Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Luchsen.

Heurich und Premier fanden die größten Unterschiede bei der Lebensraumwahl von Luchsen auf Landschaftsebene, wo es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Untersuchungsgebieten gab, beispielsweise zwischen den Schweizer Alpen und der estnischen Ebene. . In den Nahrungsgebieten verhielt sich der Luchs in ganz Europa sehr ähnlich und bevorzugte heterogene Waldgebiete und Gebiete, die Schutz vor menschlichen Eingriffen boten.

Geschichte Quelle:

Materialien zur Verfügung gestellt von Universität Freiburg. Hinweis: Inhalt kann für Stil und Länge bearbeitet werden.

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