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Die Menschen schätzen und pflegen den Schweizer Wald

by Eckhard Goudier

Die Schweizer schätzen den Wald. Sie nutzen es als Ort der Erholung, sie wollen es als Lebensraum für Artenvielfalt und Schutz vor Naturgefahren erhalten. Sie billigen den Holzeinschlag, sind aber besorgt über die Schäden, die durch die globale Erwärmung verursacht werden.

Diese Ergebnisse einer alle zehn Jahre durchgeführten Erhebung im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) wurden am Montag in einem Wald bei Villars-sur-Glâne (FR) anlässlich der International Forestry präsentiert.

Sie wurden von Katrin Schneeberger, Direktorin des BAFU, Didier Castella, Regierungsrat von Freiburg, und Michael Reinhard, Leiter der Abteilung Forstwirtschaft des BAFU, erläutert.

Biodiversität, Schutz und Klima

Für die Teilnehmer des National Sociocultural Forest Monitoring Survey (WaMos) besteht die Hauptfunktion des Waldes darin, als Lebensraum für Flora und Fauna zu dienen (92,6 %).

Die Akzeptanz von Totholz, einem wesentlichen Faktor der Biodiversität, hat deutlich zugenommen. Die Funktionen der Sauerstoffproduktion (83,7 %), des Schutzes vor natürlichen Bedrohungen (83,6 %) und der Minderung der globalen Erwärmung (79,2 %) werden ebenfalls allgemein anerkannt. Dieser letzte Punkt tauchte zum ersten Mal im Fragebogen auf.

Treffpunkt

Die Umfrage zeigt, dass fast die gesamte Schweizer Bevölkerung (95%) meist regelmässig in den Wald geht. Dieser neue Rekordwert erklärt sich aus dem Kontakt mit der Natur, der frischen Luft und der Distanz zum Alltag, die die Wälder bieten.

Generell werden sie zunehmend als Ort der Altersvorsorge genutzt. Die einen gehen dorthin, um die Natur zu beobachten und die Ruhe zu genießen, die anderen, um sich zu bewegen. Die überwiegende Mehrheit der Befragten fühlt sich nach dem Waldbesuch entspannter.

immer mehr Aufwand

Der Anteil derjenigen, die sich im Wald nie gestört fühlen, ist jedoch dramatisch gesunken (53,5 % im Jahr 2020 vs. 74 % im Jahr 2010). Müll, Zerstörung, Vandalismus, Feiern von Festen und Radfahren sind die Hauptursachen, die genannt werden.

Generell sind die Befragten sehr zufrieden mit ihrem Waldbesuch.

Anmeldung: noch möglich

Wie schon 2010 halten mehr als zwei Drittel der Befragten Holz aus dem Schweizer Wald für «perfekt». In den Alpen und südlich davon denken mehr Menschen, dass die Wälder „ziemlich unternutzt“ sind.

Tatsächlich zeigen die Zahlen, dass von den 8,2 Millionen m3 Holz, die jährlich nachhaltig genutzt werden könnten, nur etwas mehr als die Hälfte genutzt wurde.

Netto-Umweltzerstörung

Die Gesundheit des Waldes hat sich nach Ansicht der Befragten seit der letzten Befragung deutlich verschlechtert. Diese erhöhte Besorgnis erklärt sich aus den sichtbaren Folgen der globalen Erwärmung für Wälder, wie Dürren oder Stürme. Die Bevölkerung nimmt diese Erwärmung als Hauptursache für die Bedrohung der Wälder wahr (32 %).

Das soziokulturelle Waldmonitoring hat zum Ziel, die Meinung, das Verhalten und das Wissen der Bevölkerung zu Waldfragen zu untersuchen. Sie wurde erstmals 1997 und dann wieder 2010 und 2020 durchgeführt. Es wurden schweizweit Daten von rund 3000 Personen erhoben.

/ATS

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