Die Entscheidung von Wladimir Putin, eine Teilmobilmachung auszurufen, ist laut Sergiei Guriev Teil des Wettlaufs gegen die Zeit, bevor die russische Wirtschaftslage zusammenbricht. Der ehemalige Rektor der Moskauer Wirtschaftsuniversität und ehemalige Regierungsberater, der zehn Jahre ins Ausland geflohen ist, betont, dass Russland bis Ende Dezember über ausreichende finanzielle Mittel verfüge. Später, mit dem Beginn des EU-Ölembargos und der G7-Spritpreisobergrenze, wird Moskau die Hälfte seiner Finanzeinnahmen verlieren.
Putin, sagt Guriev, werde gezwungen sein, schwierige Entscheidungen zu treffen: den Repressionsapparat oder die Propaganda sparen, die Gehälter der in der Ukraine arbeitenden Soldaten kürzen. Alles Maßnahmen, die schlimme Folgen haben könnten, sowie der Mangel an Geldern, um das Patronagesystem der Oligarchen zu füttern.
Der russische Präsident würde daher darauf abzielen, die Einheit der europäischen Front vor dem Winter und bevor die notwendigen Ressourcen zur Fortsetzung des Krieges erschöpft sind, gegen ihn zu brechen.
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