Die derzeit herrschenden milden Temperaturen machen kleinen und mittleren Skigebieten in der Schweiz zu schaffen. Viele von ihnen sind geschlossen oder nur teilweise geöffnet. Das Tauwetter soll mindestens bis Ende des Jahres anhalten.
Laut MeteoSchweiz muss man je nach Region bis auf 1300 oder sogar 1800 Meter steigen, um Schnee zu finden. In den frühen Morgenstunden des Montags lag gemäss Messungen von MeteoSchweiz auf der Schwägalp (AR, 1348 Meter) und in Grimentz (VS, 1512 Meter) null Zentimeter Schnee. Das Weissgold erreichte sieben Zentimeter in Zermatt (VS, 1638 Meter), zwölf in Arosa (GR, 1878 Meter) und 22 in Fionnay im Val de Bagnes (VS, 1500 Meter).
Beim Blick auf die Webcams von Skigebieten wie Les Bugnenets-Savagnieres (NE), Jaun (FR) oder Sattel-Hochstuckli (SZ) überwiegt das Grün mit vereinzelten Schneefeldern.
wetterabhängig
Gemäss der Website von Schweizer Tourismus wird Skifahren nur in grossen Skigebieten betrieben und nur hoch gelegene Anlagen sind geöffnet. Laut der Magic Pass-Website sind die meisten Partnerresorts geschlossen.
So auch das Skigebiet der Sportbahnen Jaunpass AG, oberhalb von Boltigen (BE), das sich seit Kurzem diesem Tarifverbund angeschlossen hat. Auf Nachfrage von Keystone-ATS sieht sich der Vorstandsvorsitzende der kleinen Station auf 1.500 bis 1.800 Metern Seehöhe, Hans Niederhauser, positiv auf die Finanzen ausgewirkt. Aber es ist nur eine Momentaufnahme, die für den Rest der Saison nichts Gutes verheißt, fügte er hinzu.
Zum Schneemangel sagt Herr Niederhauser, dass es regelmäßig vorkommt, dass die Anlagen des Anwesens an Weihnachten nicht arbeiten, fügt aber hinzu, dass die Geschäfte, die während der Weihnachtszeit getätigt werden, für die Finanzen wichtig sind. Es sei eine „Katastrophe“, wenn man so sehr vom Wetter abhängig sei, bedauert er. Gegebenenfalls wird im Januar ein Antrag auf Kurzarbeit gestellt.
Warmzeiten bis Anfang Januar
Wenn es in der Schweiz derzeit zu heiss für die Saison sei, dann liege das an der milden Luft, die vom Atlantik und vom Mittelmeer kommt, erklärte Meteonews-Meteorologe Michael Eichmann am Montag gegenüber Keystone-ATS. Ihm zufolge wird die Situation über das Ende des Jahres hinaus andauern. Daher müssen die unteren Regionen etwas länger warten, bevor sie mit Weiß geschmückt werden. Sicherlich kann am Dienstagmorgen auf Webcams in tiefer gelegenen Skigebieten eine kleine Schneedecke zu sehen sein, aber sie wird laut Eichmann schnell schmelzen.
MeteoSchweiz erinnerte am Sonntag auf ihrer Website daran, dass die Milde des Weihnachtsfestes dieses Jahr nicht wirklich im Gegensatz zu den vergangenen Jahren steht, die größtenteils von Temperaturen deutlich über der saisonalen Norm geprägt waren. Und geben Sie an, dass Sie bis 2010 zurückgehen müssen, um in den Ebenen weiße Weihnachten mit Temperaturen unter dem Normalwert zu finden.
Das Weihnachtstauwetter ist aus klimatologischer Sicht relativ neu und wurde erst in den letzten Jahrzehnten beobachtet, sagt MeteoSchweiz. Betrachtet man die Dezembertemperaturen im Zeitraum 1864-2021, fällt die Kurve relativ stetig vom Anfang bis zum Ende des Monats, ohne Höhepunkt zu Weihnachten.
Die Meteorologiebehörde teilte zudem vor wenigen Tagen mit, es sei klar, dass die Schweiz 2022 das heisseste Jahr seit Beginn der Messungen im Jahr 1864 erleben werde. Erwartet werde eine durchschnittliche Jahrestemperatur von 7,4 Grad, das seien 1,6 Grad mehr als im letzten Durchschnitt 30 Jahre.
/ATS
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