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Greenpeace Schweiz widersetzt sich dem Schlachthofprojekt Micarna in St-Aubin

by Rafael Simon

Greenpeace Schweiz widersetzt sich dem Bau eines Schlachthauses der Micarna, der Migros-Gruppe, in St-Aubin (FR), wo jährlich 40 Millionen Hühner geschlachtet würden. Die Organisation und die Einwohner der Region legten im Dezember Widerspruch gegen den lokalen Entwicklungsplan ein.

Der AgriCo-Standort in St-Aubin‘ präsentiert sich als Campus an der Spitze der Agrar- und Lebensmittelinnovation. Der Bau eines der grössten Geflügelschlachthöfe der Schweiz ist jedoch keine nachhaltige Innovation. Ein Projekt dieser Größenordnung wird nur die Produktion von Hühnern erhöhen, deren Zucht für die Schweiz nicht geeignet ist“, sagte die Organisation am Mittwoch.

„Das für die Ernährung der Schweizer Hühner benötigte Futter wird teilweise in der Schweiz angebaut, auf Flächen, die direkt zur Ernährung der Bevölkerung genutzt werden könnten, während der andere Teil aus dem Ausland importiert wird, unter anderem aus der Ukraine, zu Lasten anderer, die weniger reicher sind als die Schweiz kann mit steigenden Preisen und zunehmender Ernährungsungerechtigkeit nicht fertig werden“, sagte Greenpeace.

Die Organisation erklärte, dass das Micarna-Projekt in St-Aubin das benachbarte Schlachthaus Courtepin nicht ersetzen werde, sondern vielmehr darauf abziele, die Fleischproduktion zu entwickeln. Der Standort Courtepin verarbeitet derzeit 30 Millionen Hühner pro Jahr. Dort will die Micarna die Abteilung Fleischprodukte verstärken.

Straßenverkehr und Wasserwirtschaft

Neben den Folgen für das Klima sieht Greenpeace, dass der Schlachthof St-Aubin der Region auch Probleme bringen wird, wie Wassermanagement, Straßenverkehr oder sogar Umweltzerstörung. Deshalb hat die Organisation am 19. Dezember Einspruch gegen die Generalrevision des Bebauungsplans der Gemeinde St-Aubin eingelegt, die eigens zur Vorbereitung der Ankunft des Schlachthofs vorgenommen wurde.

Im Herbst 2022 legte die kantonale Anstalt für Bodenförderung (ECPF) den Grundstein für die Entwicklung der Infrastruktur des ihr gehörenden Industrieareals AgriCo und lancierte die ersten Projekte in St-Aubin (FR). Insgesamt sollen 2.400 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Die Micarna plant Investitionen zwischen 250 und 300 Millionen Franken für den Betrieb von vier Produktionslinien auf einem 95’000 Quadratmeter grossen Grundstück. Mindestens 400-500 Stellen sind ausgeschrieben.

/ATS

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