132,5 Milliarden Franken: Das ist der Rekordverlust der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Jahr 2022. Eine leichte Steigerung gegenüber der ersten Schätzung vom Januar.
Wie in einer am Montag, 6. März, veröffentlichten Medienmitteilung, in der die endgültigen Zahlen des letzten Jahres aufgeführt sind, angekündigt, teilt die Institution mit, dass sie aus diesem Grund die Zahlungen an Bund und Kantone streichen werde. „Dieser Verlust schließt eine Ausschüttung für das Jahr 2022 aus“, sie präzisiert. Die SNB gibt ihnen in der Regel einen Teil ihrer Gewinne. 2021 machte er einen Gewinn von 26,3 Milliarden Franken und zahlte ihnen damit insgesamt 6 Milliarden Franken aus.
Zur Durchführung ihrer Geldpolitik stützt sich die Schweizerische Zentralbank auf ein großes Anlageportfolio, das Gold, Aktien und Anleihen umfasst. Durch die starken Erschütterungen an den Finanzmärkten seit dem Einmarsch in die Ukraine habe sie einen enormen Verlust von 131,5 Milliarden Franken auf ihren Anlagen in ausländischen Wertpapieren erlitten, heisst es. Der unveränderte Goldbestand verzeichnete eine Wertsteigerung von 0,7 % und erzielte einen Kapitalgewinn von 408,5 Millionen Franken. Aber auch seine Frankenpositionen verzeichneten einen Verlust von 1 Milliarde Franken.
Die Inflation steigt den zweiten Monat in Folge
Gleichzeitig stieg die Inflation in der Schweiz von 3,3 % im Januar auf 3,4 % jährlich im Februar. Insbesondere aufgrund einer Verteuerung der im Inland hergestellten Produkte. Sein Kurs stieg im vergangenen Monat um 2,9 %, nach +2,6 % im Januar, wie aus am Montag veröffentlichten Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervorgeht. Eine weitere Erklärung für diesen Anstieg der Inflation: eine Zunahme von Flugreisen und Pauschalreisen. Auch die Mieten sind gestiegen.
Im Monatsverlauf stiegen die Preise im Vergleich zum Januar um 0,7 %, sodass der Verbraucherpreisindex bei 105,8 Punkten liegt.
Die Preise importierter Produkte stiegen ihrerseits in einem Jahr um 4,9 %. Sie waren letztes Jahr mit dem Anstieg der Erdölprodukte sprunghaft gestiegen, aber der Druck hat etwas nachgelassen. Im Januar betrug sein Anstieg noch 5,2 % in einem Jahr.
Damit steigt die Inflation in der Schweiz den zweiten Monat in Folge. Nach einem Höchststand von 3,5 % im August ging er in den folgenden Monaten allmählich zurück und erreichte im Dezember wieder 2,8 %. Doch im Januar stieg er plötzlich wieder an, vor allem wegen höherer Preise für Strom und Gas, aber auch für Lebensmittel wie Brot und Kaffee.
Straffung der Geldpolitik auch in der Schweiz
Die Inflation in der Schweiz ist deutlich niedriger als in der Eurozone, wo der Preisanstieg laut Eurostat-Schätzungen im Januar in einem Jahr 8,5 % betrug. Doch wie die Europäische Zentralbank (EZB) oder die amerikanische Zentralbank (Fed) entschied sich die SNB Mitte 2022 für eine Straffung ihrer Geldpolitik, um diesen allgemeinen Preisanstieg zu beruhigen. Daher erhöhte sie ihre Zinsen schrittweise, im Juni, September und dann im Dezember, die bisher letzte Erhöhung. Daher erhöhte sie ihren Referenzzinssatz auf 1 %.
Ein grosser Richtungswechsel für das Schweizer Währungsinstitut. Denn die SNB verfolgt seit sieben Jahren eine ultralockere Geldpolitik, um die Überbewertung des Schweizer Frankens durch einen Negativzins zu bekämpfen, ergänzt durch Marktinterventionen, um die Aufwertung ihrer Währung zu begrenzen, die ihre Reservewährung aufgebläht hatte .
Die SNB wird ihren nächsten Zinsentscheid am 23. März bekannt geben.
(Mit AFP)
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