Der Sicherheitsrat der UNO verabschiedet jährlich über 50 Resolutionen und ab Januar kommt auch die Schweiz zu Wort. „Wir sind nicht viele und das bedeutet, dass es überhaupt nicht einfach wird. Zudem gibt es Themen, wie zum Beispiel sehr instabile geopolitische Situationen, bei denen nicht geübt werden kann», erklärt Pascale Baeriswyl gegenüber CSR.
Die 54-jährige Diplomatin hat zusammen mit rund zwanzig weiteren Mitarbeitenden der Schweizer Mission in den letzten Wochen trainiert, um mit ihrem Team für die Fülle an Informationen und den vollen Terminkalender gerüstet zu sein. Auf dem Tisch, in dieser morgendlichen Übung, Themen wie Kriege, Massenvernichtungswaffen, Klimawandel.
Der Leiter der Mission kann jetzt an allen Sitzungen teilnehmen und sich anhören, worüber die Vertreter der Großmächte reden, wenn keine Kameras da sind.
„Die guten menschlichen Beziehungen, die wir im Sicherheitsrat haben, haben mich nicht überrascht“, sagt der Schweizer Botschafter bei den Vereinten Nationen, „aber ich fand sie solider als ich erwartet hatte. Es bleibt jedoch schwierig, gemeinsame Positionen zu entwickeln.
Dank ihrer neuen Rolle erhält die Schweiz Zugang zu Weltmächten und wichtigen Informationen. Zudem haben Sie die Gelegenheit zu verstehen, wie Verhandlungen inmitten von Spannungen funktionieren: eine unschätzbare Erfahrung für die Schweizer Diplomatie, die diese wichtige Aufgabe zwei Jahre lang erfüllen muss. Zeit, in der der UN-Sicherheitsrat – wie immer – sehr große Probleme mit sehr geringem Verhandlungsspielraum angehen wird.
„Es gibt viel Energie, viel positive Energie und viel Motivation“, betont Pascale Baeriswyl noch einmal. „Jetzt müssen wir nur noch sehen, wie bei der Vorbereitung auf einen Marathon, ob wir die Kräfte richtig einteilen, antizipieren und in den nächsten zwei Jahren ein so intensives Tempo halten können.“

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