Stress und Burnout am Arbeitsplatz betreffen immer mehr Arbeitnehmer. Der Grund: immer längere Arbeitszeiten, flexiblere Arbeitsverhältnisse sowie anspruchsvollere und schnellere Arbeitsabläufe.
Travail.Suisse und seine Verbände haben am Donnerstag eine Analyse zum Thema Arbeitnehmerstress und Burnout vorgelegt. Sie fordern Maßnahmen in zehn Handlungsfeldern, insbesondere in den Bereichen Ruhezeit, Planbarkeit und weniger flexible Arbeitszeiten.
Konkret plädiert Travail.Suisse für eine Erhöhung der Urlaubstage, weniger Flexibilität bei den Arbeitszeiten und dafür, dass ein Arbeitnehmer in seiner Freizeit nicht gestört werden darf.
„40 % fühlen sich erschöpft“
„Stress und Burnout am Arbeitsplatz nehmen zu.“ Fast 40 % der befragten Arbeitnehmer geben an, dass sie sich erschöpft fühlen. Dadurch werden immer mehr von ihnen psychisch oder körperlich krank“, fasst Travail.Suisse zusammen.
„In immer mehr Unternehmen führen Arbeitgeber zu lange und fragmentierte Arbeitszeiten ein. Sie gefährden die Gesundheit und das soziale Leben des Personals. Sogar für Menschen, die Teilzeit arbeiten, werden Arbeitstage von 12 oder 13 Stunden üblich“, sagte Migmar Dhakyel, der Zentralsekretär der Syna-Gewerkschaft, laut einer schriftlichen Fassung seiner Rede.
weniger Flexibilität erforderlich
„Der Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer ist nicht verhandelbar“, sagt Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse. „Um Ihre Gesundheit und Privatsphäre zu schützen, brauchen Sie weniger Flexibilität, nicht mehr und mehr Zeit zum Ausruhen.“
Gleichzeitig würden Bereitschaftsdienste und befristete Termine immer häufiger und verursachen viel Stress, sagt Travail.Suisse.
Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit
Verschiedenen Studien zufolge ist das Hotel- und Gaststättengewerbe die Branche, in der der Arbeitsstress am größten ist. „Die Arbeit muss planbar sein und Grenzen haben“, betont Roger Lang, Leiter der Rechtsabteilung der Hotel & Gastro Union.
„Zu lange Arbeitszeiten und kurzfristige Arbeitszeitänderungen verursachen unnötigen Stress und erschweren die Vereinbarkeit von Freizeit, Familie und Beruf.“ „Wenn wir etwas gegen den Personalmangel in der Branche tun wollen, müssen wir unbedingt dort ansetzen.“
Stress und Erschöpfung verzeihen Büroarbeit nicht. „Berufsleben und Privatleben verschwimmen immer mehr.“ Daher braucht es klare Regeln, die Ruhe und Kontaktverbot in der Freizeit garantieren“, erklärt Olivia Stuber von der Gewerkschaft transfair.
Mit der Digitalisierung sind Mitarbeiter gezwungen, sich ständig anzupassen. „Mehr Urlaub und Kurzarbeit sind sinnvolle Ausgleichsmaßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer in einer immer schnelllebigeren Arbeitswelt“, schlussfolgern die Gewerkschaften.
/ATS
„Professioneller Kommunikator. Hipster-freundlicher Schöpfer. Gamer. Reiseexperte. Kaffeekenner.“