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Gender-Tag in Stäfa abgesagt: Die Gemeinde prüft Beschwerden

by Juliane Meier

Die Gemeinde Stäfa (ZH) erwägt rechtliche Schritte gegen die Absage des „Gender-Tages“ an der Sekundarschule aufgrund von Drohungen. „Wir sind dabei, Nachrichten und Beiträge zu filtern, die unter das Strafrecht fallen“, sagte der Bürgermeister.

„Was hier passiert, ist ein Skandal“, fügt Christian Haltner in einem am Sonntag vom SonntagsBlick ausgestrahlten Interview hinzu. „Das Schulpersonal wurde am Telefon mit Aussagen wie: ‚Ich schneide dir die Kehle durch!‘ terrorisiert!“

Konkret sei die Sozialarbeiterin, deren Name und Handynummer auf der Einladung zum „Gender Day“ standen, durch Hassbotschaften auf das Übelste beleidigt und verunglimpft worden, so der Bürgermeister weiter. „Außerdem hat er widerliche Bilder erhalten“ und Morddrohungen erhalten.

Eine Aufstachelung zum Hass

Allerdings will die Gemeinde nicht gegen Nationalrat Andreas Glarner (UDC/AG) vorgehen, der die Einladung auf Twitter postete und die Entlassung der gesamten Schulleitung forderte. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich um ein politisches und nicht um ein rechtliches Problem handelt“, sagt Haltner. Aber der Aufruf gegen den „Gender Day“ sei sicherlich eine Aufstachelung zum Hass, sagt der Bürgermeister. Herr „Glarner weiß sehr gut, welche Kundschaft er uns schickt.“

Laut Herrn Haltner wird der „Gender Day“ seit zehn Jahren organisiert und ist inhaltlich Teil des Schulprogramms „Lehrplan21“. Die von der SVP lancierten Vorwürfe der „Gender-Indoktrination“ seien „Idiotie“ und Verschwörungstheorien, gibt der Bürgermeister frei. „An diesem Tag geht es um Dinge wie ‚Mein Körper gehört mir‘ oder ‚Ich sage Nein‘.“ „Die Schüler müssen in ihrem biologischen Geschlecht gestärkt werden.“

Die Entscheidung, den „Gender Day“ letzte Woche abzusagen, sei auf Anraten der Polizei getroffen worden, fügt Haltner hinzu. Letzterer hätte die Sicherheit der Demonstration garantieren können, aber „das Problem sind die Aufrufe auf Telegram, die darauf abzielen, Studierende unterwegs abzufangen und von der Teilnahme abzubringen.“

/ATS

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