Home » Gleichstellung wird im Mittelpunkt der Diskussionen der Frauensitzung stehen

Gleichstellung wird im Mittelpunkt der Diskussionen der Frauensitzung stehen

by Juliane Meier

Die Frauen zogen am Freitag für eine zweitägige Sondersitzung ins Bundeshaus. Die „historische“ Veranstaltung, so die Veranstalter, soll es ermöglichen, Politik aus einer weiblichen Perspektive zu sehen.

„Es ist uns eine große Ehre und eine große Freude, die Frauensession zu eröffnen“, läutete Maya Graf (Verts/BL), Co-Präsidentin der Alliance F, den Ursprung des „Events“ von Anfang an ein. Die Erstausgabe fand 1991 statt.

„Parlamente werden generell von Männern dominiert“, so Kathrin Bertschy (PVL/BE). «Nur in den Parlamenten des Kantons Neuenburg und in der Stadt Bern sind Frauen die Mehrheit. Die Perspektive der Frauen ist nach wie vor eine Minderheitenperspektive“.

Die 200 Abgeordneten des Tages wurden von 10.000 Frauen gewählt. Im Alter von 17 bis 82 Jahren sind sie Landwirte, Hebammen, Gastronomen, Aktivisten und Anwälte. Schweizer oder ausländische Staatsangehörigkeit. Keiner ist Bundesparlamentarier. Bei ihrer Arbeit wurden sie jedoch von 46 amtierenden oder bereits im Ruhestand befindlichen Abgeordneten und Senatoren unterstützt.

Arbeit, Gewalt, Wissenschaft

„Es wird kein Gerede sein“, beharrte Kathrin Bertschy. Die Teilnehmer saßen zunächst in acht Ausschüssen, um konkrete Vorschläge auszuarbeiten. Diese betreffen so unterschiedliche Bereiche wie bezahlte und unbezahlte Arbeit, Gewalt, Medizin, Digitalisierung, Volksrechte, Landwirtschaft und Wissenschaft.

Die Vorschläge werden am Samstagmittag zur endgültigen Abstimmung gestellt. Und die Forderungen werden in Form von Petitionen an das „richtige“ Parlament kommen. „Diese Entscheidungen werden Gewicht haben. Alle während der Sitzung beteiligten Parlamentarier werden darauf achten, dass sie ernst genommen werden“, sagte Isabelle Moret (PLR/VD), ehemalige Präsidentin des National.

An dieser Sitzung am Freitag nahmen alle drei aktiven Bundesräte aktiv teil. Simonetta Sommaruga (PS) setzte sich für ein Ende von Klischees, Diskriminierung, sexueller Belästigung und Ungleichheit von Frauen ein.

Um Ihre Denkweise zu ändern, ist es vor allem notwendig, gleiches Entgelt zu erreichen. Aber wir brauchen auch mehr weibliche Führungskräfte, Ingenieurinnen oder gar Architekten, sagte die Ministerin. Und mehr Männer übernehmen traditionell Frauenaufgaben wie Einkaufen oder Wäschewaschen.

Mut zu allen Gewerken

Viola Amherd (The Center) beklagte die immer noch zu geringe Zahl von Frauen in bestimmten Lagern. Und die Ministerin ruft Frauen dazu auf, traditionell männliche Bereiche wie MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) oder die Armee zu betreten. „Sicherheit ist auch weiblich“, erinnerte er sich.

„Frauen, die um nichts bitten, werden beim Wort genommen: Sie bekommen nichts“, sagte Viola Amherd unter Berufung auf die engagierte französische Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir.

Karin Keller Sutter sprach zwei sensible Themen für Frauen an: den Kampf gegen häusliche Gewalt und sexuelle Gewalt. Seit dem ersten Gesetz, das vor 20 Jahren gegen häusliche Gewalt vorging, wurden Fortschritte erzielt. Noch heute seien 70 % der Opfer Frauen, erinnerte er sich.

In Bezug auf sexuelle Gewalt wird das Strafgesetzbuch überarbeitet, um Vergewaltigung besser zu definieren. „Es ist klar, dass wir mit dem Strafgesetzbuch die Gesellschaft nicht verändern, aber das Strafgesetzbuch muss sich schrittweise an die Veränderungen in der Gesellschaft anpassen“, sagte er.

In Vielfalt Lösungen finden

Diese Probleme müssen wie andere mit der Vielfalt der gesamten Gesellschaft gelöst werden. Frauen sind Teil dieser Vielfalt. „In der Politik ist Platz für mehr Frauen“, sagte sie. Politik ist keine Frage des Geschlechts, sie geht alle an.

„Die Forderung aus der letzten Sitzung war, dass 100 Frauen ins Parlament gewählt werden. Trotz des großen Erfolgs von 2019 ist das Ergebnis nicht erreicht worden“, sagte Isabelle Moret. „Dieses Ziel müssen wir bis 2023 erreichen.“ Und die Waadtländer, alle Frauen zu ermutigen, als Kandidatinnen aufzutreten und für Frauen zu stimmen.

/ ATS

You may also like