Der Franken wertet gegenüber dem Euro weiter auf und notiert zeitweise unter 1,05 EUR / CHF, ein tieferes Niveau seit Sommer 2015.
Entgegen dem vorherrschenden Trend seit Beginn der Pandemie profitiert die Schweizer Währung nicht von ihrem Status als sicherer Hafen. Schuld daran ist die Schwäche des Euro.
Um 15.05 Uhr wurde der Euro gegen 1.0511 Franken gehandelt. Zuvor sank die Gemeinschaftswährung kurzzeitig um 1.04975 Franken. Zu Jahresbeginn war der Euro noch 1,08 Franken wert und erreichte im März sogar seinen Höchststand von 1,11525.
Die europäische Währung verlor nicht nur gegenüber ihrem Schweizer Pendant an Boden, sondern auch gegenüber dem Dollar. Ein Dollar wurde gegen 15:05 Uhr gegen 0,9276 Franken gehandelt.
Marktbeobachter nennen mehrere Gründe für diese Schwäche, darunter die unterschiedliche Geldpolitik zwischen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank (Fed). Während letzterer beschlossen hat, die Schraube festzuziehen, sollte das Frankfurter Establishment seine ultra-akkommodierenden Arrangements beibehalten.
Hinzu kommen starke Konjunkturdaten aus den USA und die Verschlechterung der Gesundheitslage in Europa. Zudem ist die Inflation auf dem Alten Kontinent mit + 4% höher als in der Schweiz mit + 1.2%.
Um den Devisenhändlern Glauben zu schenken, könnte das Franken-Euro-Paar deutlicher unter die Marke von 1,05 fallen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) würde das Getreide in die Hand nehmen und so verhindern, dass die Schweizer Währung durch diesen Boden explodiert, den diese Experten als „Verteidigungslinie“ bezeichnen. Die SNB hält den Franken weiterhin für überbewertet und hat sich bereit erklärt, am Devisenmarkt zu intervenieren.
Ein starker Franken geht allen Exportindustrien voraus, wobei die Europäische Union und die Eurozone wichtige Absatzmärkte für die Schweizer Wirtschaft sind.
/ ATS
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