Bern (awp/ats) – Die Europäische Union (EU) habe in den Gesprächen mit der Schweiz bisher keine Lösung angeboten, um den Lohnschutz zu gewährleisten, bedauert die Schweizerische Gewerkschaft (USS). Ihre Delegierten forderten am Freitag Maßnahmen, um dem Kaufkraftschwund entgegenzuwirken.
„Bisher liegt außer Abwertungen nichts Verbindliches auf dem Tisch“, erklärte der Gewerkschaftsdachverband in einer Mitteilung und brachte damit seine „Besorgnis“ über die Diskussionen der letzten Monate zwischen Bern und Brüssel zum Ausdruck. Der Bundesrat muss Ende Juni ein neues Verhandlungsmandat vorlegen.
Für die USS sind die Arbeitsbedingungen und der öffentliche Dienst in der Schweiz gefährdet. In einer Resolution lehnten die Delegierten insbesondere eine vollständige Liberalisierung des Strom- oder des öffentlichen Verkehrsmarktes ab.
Damit die Verhandlungen mit Brüssel von Erfolg gekrönt seien, müsse es eine Garantie für einen autonomen Lohnschutz geben, betont die Organisation. Die Begleitmaßnahmen müssen verbessert und nicht verschlechtert werden.
Insbesondere lehnt die USS die Übernahme der EU-Zollregulierung ab. Für einen Arbeitnehmer kann es einen Verlust von bis zu 1.000 Franken im Monat bedeuten, wenn er seine Auslagen nicht nach Schweizer Standards erstattet bekommen kann, so die Organisation.
Obwohl die Reallöhne in den letzten drei Jahren gesunken sind, fordert die USS Maßnahmen zur Erhaltung der Kaufkraft. In einer weiteren Resolution forderten die Delegierten reale Erhöhungen, einen Mindestlohn von 5000 Franken für Lehrabsolventen, eine 13. AHV-Rente, eine Begrenzung des Krankengeldes auf 10 % des Einkommens sowie den Aufbau von mehr Tiefstraten -Mieten von Wohnungen.
ats/ck

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