Europäische Länder fordern Bern auf, gegen die organisierte Kriminalität vorzugehen, die auf dem Kontinent in vollem Gange ist. „Unsere Kollegen in den Niederlanden und in Belgien sagen uns, wir sollen nicht warten“, sagte Fedpol-Direktorin Nicoletta della Valle am Sonntag gegenüber Reportern.
„Sie glauben, dass sie selbst nicht früh genug gekämpft haben und dass die Schweiz jetzt handeln muss“, fuhr er in Le Matin Dimanche fort.
Das Land sei für alle Arten der organisierten Kriminalität attraktiv, nicht nur um sich dort zu verstecken, sondern auch als Zentrum für Drogen-, Menschen- und Waffenhandel, Raubüberfälle oder Angriffe auf Geldautomaten, meint der Anwalt.
Die organisierte Kriminalität sei in der Schweiz zwar noch recht zurückhaltend, aber zu bequem, sagt er. Um den Trend umzukehren, muss laut Nicoletta della Valle die Kommunikation, insbesondere der Informationsaustausch mit den Kantonen, verbessert werden. „Wir müssen auch durch Prävention handeln, Kriminelle ausweisen oder ihnen die Einreise in die Schweiz verbieten“, sagt er.
„Wir müssen Entscheidungen treffen“
Der aktuelle Kenntnisstand über die organisierte Kriminalität im Land kann nur die Spitze des Eisbergs zeigen. „Es liegt nicht daran, dass wir zum Beispiel in einer Region noch keine Ndrangheta-Zelle identifiziert haben, dass es keine gibt“, sagt die Fedpol-Chefin, die nach eigener Aussage mit den Mitteln arbeite, die ihr die Politik gebe.
„Die gesamte Polizei des Landes muss die Ermittlungen entsprechend den verfügbaren Ressourcen priorisieren“, erklärt er. Wir dürfen uns keine Illusionen machen, wir müssen wählen“.
/ATS
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