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Derzeit keine Verhandlungen mit der EU, sagt Cassis

by Meinrad Biermann

Die Schweiz muss im Rahmen der neuen Gespräche mit Brüssel zunächst eine gemeinsame Agenda mit der EU definieren, sagt der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis. „Verhandlungen stehen derzeit nicht auf der Tagesordnung.“

Das seien sehr politische Fragen und keine Diskussionen technischer Natur, erklärt die Bundesrätin in einem am Freitag ausgestrahlten Interview in den deutschsprachigen Zeitungen der Pressegruppe Tamedia.

„Es war nie die Absicht des Bundesrates, die Verhandlungen nach dem Scheitern des Rahmenabkommens im Mai sofort wieder aufzunehmen“, sagt die Tessiner PLR, die nach eigenen Angaben bei ihrem Treffen mit dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission Maros Sefcovic, der neue EU-Ansprechpartner für die Schweiz.

Bern wird von der Europäischen Union (EU) nicht unter Druck gesetzt, so Cassis, während Sefcovic sagte, er erwarte von der Schweiz einen Fahrplan für das weitere Vorgehen bei ihrem nächsten Treffen, das am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos stattfinden wird im Januar.

„Es gibt keinen Auftrag zum Empfangen“

„Es gibt kein Geben oder Nehmen zwischen der EU und der Schweiz“, so die Bundesrätin weiter. Ihm zufolge vertritt jede Partei ihre Interessen. „Der Bundesrat kennt die Wünsche der EU. Sie sind nicht neu“.

Cassis ist der Meinung, dass die Schweiz bereits einen Schritt nach vorne gemacht hat, weil auf beiden Seiten die Bereitschaft besteht, gemeinsam Wege zur Stärkung Europas zu finden. „Darum geht es im Dialog, nicht um Streitbeilegung oder die Wiederaufnahme des europäischen Rechts.“ Wenn die EU diesen Dialog nicht führen will, werden beide Parteien verlieren, sagt er.

Die Schweiz und die EU haben ihre Anforderungen, sagt er. „Es gibt eine Kreuzung. Und daraus entsteht eine Agenda“. Die Schweiz werde diese Aufgabe umgehend übernehmen, wenn die Staatssekretärin des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Livia Leu, den Namen des EU-Gesprächspartners kenne. / ATS

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