Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) fordert erneut mehr Macht. Der Fall Credit Suisse hat gezeigt, dass die aktuellen Fähigkeiten des Schweizer Finanzpolizisten in „Extremfällen“ an ihre Grenzen stoßen.
Die Finma wolle Bussen verhängen können, schreibt ihr Direktor Urban Angehrn in einer an diesem Mittwoch in der „Neuen Zürcher Zeitung“ erschienenen Kolumne, wie dies auch auf anderen Finanzmärkten der Fall sei.
Darüber hinaus müssen die vom Institut beaufsichtigten Banken die Zuständigkeiten der Personen in den Leitungsorganen klar zuordnen. Dies stärke die Unternehmenskultur, das Risikobewusstsein und erleichtere das Eingreifen der Behörde bei den Führungskräften, betont der Manager.
Zudem will die Finma stärker über ihre Aufsichtstätigkeit berichten, um das Vertrauen in den Finanzplatz zu stärken.
Gleichzeitig ändern sich die Grundlagen nicht, die Finma ersetzt nicht die Verwaltungsräte und die Geschäftsleitungen der Unternehmen. Es handelt sich nicht um eine kriminelle Behörde. Selbst mit neuen Instrumenten sei es „nicht möglich, jede Krise zu überwachen und jede Gefahr zu überwachen“. Die Institution wartet gespannt auf die Aufklärung des Parlaments und des Bundesrats zur Credit Suisse. „Selbstverständlich werden wir unsere Aktien und unsere Aktienoptionen im Detail analysieren“, fügte Herr Angehrn hinzu.
Er verteidigt die Massnahmen, Verfahren und Entscheide der Finma, „weil die Verantwortlichen der Credit Suisse nicht ausreichend reagiert haben“.
Letztlich ist es Sache der Politik, über die Instrumente der Finanzmarktaufsicht zu entscheiden.
/ATS
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