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Das Rettungspaket der Credit Suisse schickt die Banken auf eine Achterbahnfahrt. Augen auf die Fusion mit Ubs

by Christoph Ludwig

Schmerzhafte Rettung der Credit Suisse, die den europäischen Banken eine Achterbahnfahrt an der Börse beschert, während die Aktien weiterhin sehr volatil sind. In Mailand Banco Bpm -4,4 %, B.Mps -2,7 %, Bper -2 %, Unicredit -0,84 %, Intesa Sanpaolo -0,64 %, BPSondrio -0,7 %, Credem -0,3 %. Die größte Tilgung von AT1-Anleihen in der Geschichte konnte von den Märkten nicht unbemerkt bleiben. UBS hat die Übernahme der Credit Suisse im Rahmen einer Kartentransaktion im Gesamtwert von 3 Milliarden Franken bekannt gegeben. Gemäß den Vertragsbedingungen erhalten Credit Suisse-Aktionäre 1 UBS-Aktie für 22,48 Credit Suisse. Die Transaktion beinhaltet die vollständige Nullung des Nennwerts aller AT1-Anleihen der Credit Suisse in Höhe von 16 Milliarden Schweizer Franken. Dies ist der größte AT1-Reset aller Zeiten. Der Deal mit der Credit Suisse sei „wichtig“ für die Wahrung der Finanzstabilität, doch laut Analysten von Intesa Sanpaolo seien „weitere Marktspannungen nicht auszuschließen, da der Schwerpunkt erneut auf der Stärke der Finanzierungsbasis der Banken liegt“. Experten sagten, sie seien „von der Behandlung der AT1s“ bei der Transaktion überrascht, die auf Null gesetzt wurden, „während das Eigenkapital positiv bewertet wurde“.

Durch die Fusion der Credit Suisse mit der UBS Group werden die riskantesten Anleihen der Bank vernichtet, was die Anleger am europäischen Anleihemarkt verunsichert. Tatsächlich erklärte die Schweizer Aufsichtsbehörde Finma in einer gestern veröffentlichten Mitteilung, dass rund 16 Milliarden Franken der sogenannten AT1-Anleihen der Credit Suisse vollständig amortisiert sein werden. AT1-Anleihen, auch Contingent Convertible Bonds oder CoCos genannt, wurden nach der Finanzkrise eingeführt, um das Bankrisiko vom Steuerzahler auf die Anleihegläubiger zu übertragen. Sie haben sich auch zu einem beliebten Anlageprodukt entwickelt, das Fondsmanager und Banken, darunter die Credit Suisse, ihren Kunden als relativ sichere Möglichkeit zur Steigerung der Rendite von Anleiheportfolios präsentiert haben. Nach Verhandlungen, die am Wochenende stattfanden, überzeugte die Schweizer Regierung UBS schließlich davon, die Credit Suisse für 3 Milliarden Franken zu übernehmen – ein für die Finanzmärkte bahnbrechender Deal. In einer gestern Abend veröffentlichten Mitteilung erklärten die beiden Banken, dass sie zu dem Schluss gekommen seien, dass es im besten Interesse ihrer Aktionäre und Stakeholder läge, der Fusion zuzustimmen. Eine Massnahme – so das Eidgenössische Finanzdepartement, die Schweizerische Nationalbank und die FINMA – „notwendig, um das Vertrauen in die Stabilität der Schweizer Wirtschaft und des Bankensystems wiederherzustellen“. Gemäss den Bedingungen der Fusion erhalten alle Credit Suisse-Aktionäre als Gegenleistung für die Fusion 1 UBS-Aktie für 22,48 Credit Suisse-Aktien. Dieses Umtauschverhältnis spiegelt einen Fusionspreis von CHF 3 Milliarden für alle Credit Suisse-Aktien wider. Die Schweizerische Nationalbank gewährt der Credit Suisse zudem Zugang zu Kreditlinien, die für erhebliche zusätzliche Liquidität sorgen. Insbesondere wird die Schweizerische Nationalbank 100 Milliarden Franken an Liquidität zur Verfügung stellen, um die Übernahme zu unterstützen, während die Schweizer Regierung bis zu 9 Milliarden Franken an Verlusten übernimmt, die der UBS entstehen könnten. Es wurde erwartet, dass der Deal den Vertrauensverlust in der Branche eindämmen würde, der letzte Woche die Aktienkurse in Mitleidenschaft gezogen hatte. Allerdings eröffneten europäische Bankaktien die heutige Sitzung deutlich im Minus. Derzeit sind die UBS-Aktien um 9,5 % auf 15,48 Franken gefallen, während die Credit Suisse um 58,9 % auf 0,76 Franken gefallen ist. Auch in den anderen europäischen Listen ist die Situation nicht die beste: Die Deutsche Bank verlor 6,8 %, die Commerzbank 4,7 %, Bnp Paribas 4,14 %, Société Générale 5,7 %, Ing 66 % und Banco Santander 2,66 %.

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