Der Bundesrat lanciert ein Gegenprojekt zur Initiative für die Gletscher
Die Sieben Weisen wollen, dass die Schweiz bis 2050 CO2-Neutralität erreicht, schlagen aber vor, dass das Parlament die Volksinitiative «Für ein gesundes Klima» ablehnt, weil sie ihrer Meinung nach zu weit geht.
Die Schweiz muss bis 2050 CO2-Neutralität erreichen. Der Bundesrat will dieses Ziel erreichen, ohne ein pauschales Verbot fossiler Energieträger ins Auge zu fassen. Am Mittwoch präsentierte er sein direktes Gegenprojekt zu die gletscherinitiative.
Die Volksinitiative «Für ein gesundes Klima (Initiative Gletscher)» fordert eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null. In der Schweiz sollen keine Treibstoffe oder fossilen Brennstoffe (Öl, Gas, Benzin) mehr in Verkehr gebracht werden oder Diesel) ab diesem Datum. Ausnahmen sind nur möglich, wenn es keine technische Alternative gibt.
Der Bundesrat verfolgt das gleiche Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null zu senken wie die Initiatoren. Dieses Ziel habe er sich bereits 2019 gesetzt und Anfang des Jahres in seiner langfristigen Klimastrategie bestätigt, erinnert er sich. Doch die Initiative geht zu weit. Deshalb schlägt er dem Parlament vor, es zugunsten seines direkten Gegenprojekts abzulehnen.
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Neuer Verfassungsartikel
Der Bundesrat sieht in seinem Entwurf kein generelles Verbot fossiler Energieträger vor. Ersetzen Sie dies durch die Verpflichtung, Ihren Verbrauch zu reduzieren. Mit dieser Auszeichnung will die Regierung der besonderen Situation von Berg- und Randregionen Rechnung tragen, die im Allgemeinen schlechter mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen sind als städtische Gebiete.
Dieser Grundsatz wird in der Verfassung verankert. Der neue Artikel sollte auch Elemente zur Sicherheit des Landes enthalten. Armee, Polizei und Rettungsdienste müssen bei ihren Einsätzen bei Bedarf auf fossile Brennstoffe zurückgreifen können.
Ausnahmen sollten auch möglich sein, wenn alternative Technologien wirtschaftlich oder sozial nicht nachhaltig sind oder nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Die Wahl des zur Umsetzung des Null-Kohlenstoff-Ziels notwendigen Instruments muss offen sein, meint der Bundesrat.
Eine Verringerung der Treibhausgasemissionen erfordert eine Verringerung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe, stellte Simonetta Sommaruga fest. Aber es gibt immer noch Bereiche, in denen es keine Alternativen gibt und wo es schwierig ist, zu handeln.
Ohne Bedingungen
In der Schweiz das Potenzial für eine nachhaltige CO2-Speicherung2 in Brunnen, wie Wäldern, Böden oder geologischen Lagerstätten, ist sie aufgrund technischer, ökonomischer, ökologischer und sozialer Bedingungen begrenzt. Somit lässt das Gegenprojekt die Frage offen, ob die im Jahr 2050 verbleibenden fossilen Emissionen durch Kohlenstoffsenken im In- oder Ausland kompensiert werden.
Die Regierung glaubt in ihrer Botschaft das Scheitern des CO2-Gesetzes an der Urne am 13. Juni berücksichtigt zu haben. Diese Ablehnung sei nicht als Ablehnung des Klimaschutzes zu interpretieren, sondern als Ablehnung der vorgeschlagenen Maßnahmen, betonte Simonetta Sommaruga.
Die Kampagne hat auch gezeigt, dass wir nicht bestrafen dürfen, sondern allen ein klimaverträgliches Leben bieten. Die Klimapolitik der Schweiz habe nach der Abstimmung nicht aufgehört, fügte die Bundesrätin hinzu.
Das geltende Recht gilt weiterhin und viele Maßnahmen sind in Vorbereitung, insbesondere zur Ausweitung der zum Jahresende auslaufenden Bestimmungen. Zahlreiche Unternehmen, Gemeinden und Kantone handeln.
Als besonders vom Klimawandel betroffenes Alpenland erwärmt sich die Schweiz doppelt so stark wie der Weltdurchschnitt. Als innovatives und finanziell gesundes Land ist das Ziel von Netto-Null bis 2050 erreichbar. Vor allem, weil es den Zielen des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) entspricht.
Enttäuschte Vorspeisen
Die Volksinitiative für Gletscher wurde im November 2019 mit 112.296 gesammelten Unterschriften in sieben Monaten vorgestellt. Es wurde vom Schweizerischen Verein für Klimaschutz ins Leben gerufen.
Als Reaktion auf den Bundesratsentscheid halten die Initiatoren den Ausstieg aus fossilen Energieträgern für dringender denn je. Diese Lösung ist wirtschaftlich sinnvoll, denn die überwiegend heimische Energieversorgung schafft Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Schweiz.
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