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Kinder in der Schule geschlagen: Skandal um den Chocolatier Läderach
Der ehemalige Chef des deutschsprachigen Unternehmens gründete in den 90er Jahren eine Schule mit strengen pädagogischen Methoden. Manche Partner driften auseinander.
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Läderach, bekannt für seine stückigen Schokoriegel zum Mitnehmen, steckt seit den Enthüllungen des „SRF“-Berichts in der Krise.
imago images/Jeronimo Alba
Das Zurich Film Festival gab am Samstag bekannt, dass es seine Zusammenarbeit mit dem deutschen Chocolatier Läderach beendet. Es geht um die Enthüllungen des SRF-Fernsehsenders letzte Woche über eine Privatschule, die mit dem Familienunternehmen in Verbindung steht. An einer privaten evangelischen Schule im Kanton St. Gallen, die seit 1995 von Jürg Läderach, dem ehemaligen Firmenchef, gegründet und geleitet wird, wurden Fälle von Kindesmissbrauch gemeldet.
Auch andere wichtige Partner, etwa das Eidgenössische Ringerfest, wollen sich aufgrund dieses Skandals laut verschiedenen Medien vom Chocolatier distanzieren. Mehrere ehemalige Studierende geben an, während ihres Studiums geschlagen worden zu sein. Auch Jürg Läderach wird als einer der Henker genannt, was er bestreitet. Er entschuldigte sich jedoch bei den Opfern und sagte, er bedauere, nicht bemerkt zu haben, was in der Schule geschah.
Der Sohn des ehemaligen Chefs, Johannes Läderach, der das Unternehmen seit 2018 leitet, erklärte sich in der Sonntagspresse. Er selbst besuchte die Schule und gibt zu, dass dort „ein Klima der Angst“ herrschte. Er fügt hinzu, dass er kein Opfer von Misshandlungen geworden sei, bestätigt aber, dass er Zeuge dieser Misshandlungen geworden sei und verurteilt diese Taten. Das Image der Marke ist erschüttert und die Kontroverse dürfte weitergehen. Laut dem Tages-Anzeiger erwägt der Kanton St. Gallen, in dieser Angelegenheit eine Untersuchung einzuleiten.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Name der Schokoladenfabrik Läderach mit einer Kontroverse in Sarine in Verbindung gebracht wird. Das Anti-Abtreibungs-Engagement der Familie durch die Unterstützung des „March for Life“ hatte löste heftige Reaktionen aus vor einigen Jahren. Politische Parteien und Organisationen riefen zum Boykott auf und warfen dem St. Galler Hersteller Homophobie und Frauenfeindlichkeit vor. Vorwürfe, die Johannes Läderach beiseite geschoben hatte.
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