Menschen, die die meisten familiären Aufgaben erledigen, sind von Armut bedroht. Dies teilt die Gleichstellungsstelle des Kantons Bern mit, die am Dienstag Praxis-Workshops angeboten hat.
Agnès von Beust ist Co-Präsidentin des französischsprachigen Bern Equality Network. Gast von Der Morgen Der Mittwoch erinnert uns daran, dass die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen mit der Geburt von Kindern größer werden. „Wir stoßen oft auf dieses traditionelle Modell, das in der Schweiz immer noch sehr präsent ist, wo Frauen den Großteil der Betreuungsarbeit übernehmen.“ Daher stellt eine Scheidung insbesondere für Frauen ein Armutsrisiko dar.
Um die Rente zu sichern, müsse man laut Studien während des gesamten Berufslebens mindestens 70 Prozent arbeiten, betont der Experte. „Alles, was unter diesem Satz liegt, erhöht das Risiko der Unsicherheit im Ruhestand.“
Eine Frage der Sozialpolitik
Das Problem liegt vor allem im Schweizer Sozialsystem. „Frauen können zu einem hohen Arbeitstempo ermutigt werden“, sagt Agnès von Beust. Dafür brauchen wir aber Kinderkrippen, Tagesmütter und außerfamiliäre Betreuung.“ Dazu gehört auch die Förderung von Männern, die ihre Aktivitätsquote reduzieren. In der Schweiz haben sich mehr als 14 % für diese Option entschieden.
Gehen Sie vorausschauend vor, um Risiken zu begrenzen
Um nicht in eine prekäre Situation zu geraten, empfiehlt das französischsprachige Gleichstellungsnetzwerk Bern, vor der Geburt eines Kindes mit dem Partner über die Rollenverteilung zu sprechen. Es ist auch möglich, einen Lebensgemeinschaftsvertrag abzuschließen, wenn man nicht verheiratet ist, um die Ressourcen innerhalb des Paares auszugleichen. /ddc
„Professioneller Kommunikator. Hipster-freundlicher Schöpfer. Gamer. Reiseexperte. Kaffeekenner.“