Der Zürcher Sicherheitsminister Mario Fehr hat sich am Donnerstag gegen antiisraelische Demonstrationen in der Schweiz ausgesprochen. Sie zu genehmigen, käme einer Fahrlässigkeit gleich, sagte er in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung.
Diese Treffen können schnell degenerieren und seien schwer zu kontrollieren, fügt er hinzu. „Ich habe beim Sicherheitschef der Stadt darauf bestanden.“ [de Zurich, ndlr] damit er in der gegenwärtigen gefährlichen Situation keine neuen Demonstrationen zugunsten Palästinas genehmigt.“
Es habe nichts mit der Meinungsfreiheit zu tun, dass Hassparolen skandiert würden und Extremisten Demonstrationen unterwanderten, erklärt der parteilose Staatsrat im Interview. An Mahnwachen und stillen Sympathiebekundungen im öffentlichen Raum hält er hingegen nichts Schlimmes.
Weitere große Paraden in Bern
Die Aussagen des Zürcher Sicherheitsministers spiegeln jene seines Berner Amtskollegen Philippe Müller wider, die am Mittwoch in der deutschsprachigen Presse veröffentlicht wurden.
Beide weisen auf das Geschehen in Deutschland hin. Am vergangenen Freitag wurden in Essen Transparente gezeigt, auf denen insbesondere die Schaffung eines islamistischen Kalifats gefordert wurde. „Solche Hassdemonstrationen sind in deutschen Städten nicht mehr erlaubt, und das zu Recht“, sagt Fehr.
Die Gemeinden sind in der Schweiz für die Erteilung oder Nichterteilung von Demonstrationsbewilligungen auf ihrem Gebiet verantwortlich. Die Stadt Bern hat am Mittwoch beschlossen, Grossdemonstrationen in der Innenstadt bis Weihnachten nicht zu genehmigen.
/ATS

„Professioneller Kommunikator. Hipster-freundlicher Schöpfer. Gamer. Reiseexperte. Kaffeekenner.“