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Realgehälter steigen in mehreren Branchen im Jahr 2024 – 20.11.2023

by Rafael Simon

Bern (awp/ats) – Bis 2024 könnten in mehreren Wirtschaftszweigen in der Schweiz allgemeine Lohnsteigerungen erreicht werden, die oft über 2,5 Prozent und sogar über der Inflation liegen, begrüsst Unia. „Die Gewerkschaftsmobilisierung trägt Früchte“, betont die Organisation.

In einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung skizziert Unia die Verbesserungen für das nächste Jahr und stellt zufrieden fest, dass „die Gehälter wieder der Inflation folgen“.

Dies gilt insbesondere für das Handwerk und wichtige Tarifverträge (CCT) im tertiären Sektor, stellt Unia fest. Auf diese Weise werde „eine wesentliche Stützung der Kaufkraft von 700.000 Beschäftigten“ erreicht, fügt die Gewerkschaft hinzu, die jedoch warnt: „Im nächsten Jahr werden noch stärkere Mobilisierungen notwendig sein.“

Im Detail hat die Unia beispielsweise in der Bautechnik bis 2024 generelle Erhöhungen von 120 Franken pro Monat durchgesetzt, was bei Tieflöhnen 2,5 Prozent oder mehr entspricht. Bei den Elektrikern beträgt der Anstieg 2,2 %.

Vom Bodybuilder bis zum Friseur

Steigerungen in gleicher Größenordnung wurden im Karosseriebau (plus 125 Franken allgemein), im Bereich Bauhülle (100 Franken), im Bereich Isolierung sowie in verschiedenen kantonalen Vereinbarungen erzielt.

Nahezu alle Tarifabschlüsse im Kunsthandwerk sehen auch entsprechende Erhöhungen des Mindestlohns vor, oder sogar noch viel mehr, stellt Unia fest. Es werden jeweils weitere Verbesserungen eingeführt, insbesondere bei der Kostenerstattung und den Urlaubsansprüchen.

Im Dienstleistungssektor sind die Steigerungen manchmal höher als die Inflation. So werden bei Coop Löhne bis 4800 Franken um 140 Franken erhöht (also je nach Fall zwischen 2,9 % und 3,3 %). Im CCT für die Vermietung von Dienstleistungen wurden für alle Kategorien 3,2 % gewährt. Das Gastgewerbe erhielt eine volle Entschädigung für die Preiserhöhung plus 5 Franken. Auch Friseur- und Reinigungs- und Wartungsdienste profitieren von erheblichen Verbesserungen.

In der Branche seien die meisten Gehaltsverhandlungen noch nicht abgeschlossen, so die Gewerkschaft. „Die Erwartungen sind nach den Reallohneinbußen im letzten Jahr hoch“, warnt er. Die beispielsweise mit der Gießerei Nottaris geschlossene Gehaltsvereinbarung, wonach das gesamte Unternehmen eine Erhöhung um 4 % erhält, zeige, dass es möglich sei, darauf zu reagieren, sagt er. In Wander erhöht sich der Mindestlohn um 200 Franken und der effektive Lohn um 2,3 %.

„Aber die Verzögerung ist immer noch erheblich“, fügt Unia hinzu. In den Jahren 2021 und 2022 kam es zu Reallohnverlusten von durchschnittlich 2,7 %. Es gibt auch Abwärtstendenzen, wie etwa beim Einfrieren der Gehälter im Bauhauptgewerbe.

1 % für Bundespersonal

Die Beamten der Bundesverwaltung müssen ihrerseits im nächsten Jahr voraussichtlich mit einer Erhöhung um 1 % „auskommen“. Verhandlungen über eine vollständige Entschädigung für die Preiserhöhung seien gescheitert, teilten die fünf betroffenen Gewerkschaften mit und zeigten sich „zutiefst enttäuscht“.

Personalorganisationen forderten eine Aufwertung um 2,2 Prozent für 2024 sowie eine Erholung um 0,4 Prozent für 2022 und 2023, insgesamt also 2,6 Prozent, sagte der Generalsekretär der Confederation Personnel Association (APC), Jérôme Hayoz.

Der Bundesrat muss seinen endgültigen Entscheid „in den kommenden Wochen“ bekannt geben. Die Gewerkschaften gehen davon aus, dass die Erhöhung im Einklang mit dem Haushalt 1 % erreichen wird und dass es zu einem Anstieg der Niedriglöhne kommen wird. Erinnern wir uns daran, dass für das laufende Jahr eine Erhöhung um 2,5 % gewährt wurde. Im Jahr 2022 hatte er 0,5 % erreicht.

Typischerweise erhalten Bundesbedienstete die volle Vergütung, wie Matthias Humbel, Leiter der transfair-Öffentlichkeitsverwaltung, erklärt. Doch das Klima ist derzeit nicht das günstigste, insbesondere weil die Inflation höher ist.

Für die öffentliche Verwaltung des Bundes und ihre rund 40.000 Beamten sind Gehälter nicht Gegenstand echter Verhandlungen, wie dies in anderen Bereichen möglicherweise der Fall ist. Es ist eher ein Dialog. Gewerkschaften haben keine Möglichkeit, Berufung einzulegen.

ats/al

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