Die Präsidentin der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (CFR), Martine Brunschwig Graf, warnt vor der Zunahme antisemitischer Übergriffe in der Schweiz. Der Nahostkonflikt dürfe hier nicht exportiert werden, betont er.
Die Zunahme antisemitischer Taten in der Schweiz sei nichts Neues, sagte der Genfer am Sonntagabend um 19.30 Uhr in der Fernsehsendung RTS. Dies geschah bereits 2011 und 2014, als der Konflikt im Nahen Osten jeweils eskalierte.
„Aber was heute auffällt, ist die Intensität, die Anzahl der Taten und die Polarisierung, Trends, auf die wir achten müssen“, erklärte er. Über die Gewalt gegen Juden hinaus beobachtet der ehemalige Nationalberater der PLR auch Spannungen gegen Muslime. „Rassismus und Antisemitismus gehen uns alle an“, betonte er.
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Auf die Hasskampagnen der SVP angesprochen, die oft vom CFR angeprangert werden, erinnert Brunschwig-Graf daran, dass es allen politischen Parteien freistehe, die Themen anzugehen, die sie wollen, sie aber keine Hassappelle zur Verteidigung ihrer Positionen nutzen dürften.
Die Präsidentin des CFR, deren Amtszeit im Dezember endet, hat in den zwölf Jahren ihrer Tätigkeit ein Bewusstsein für Rassismus erlebt. „Mehr als 60 % der Menschen sind der Meinung, dass Rassismus in der Schweiz ernst genommen und bekämpft werden sollte.“
Aufmerksame Medien
Auch die Medien sind sich bewusst geworden, dass Rassismus angeprangert werden muss und ihm in der Aufarbeitung besondere Beachtung schenken muss, ohne dass die Pressefreiheit beeinträchtigt wird.
Dieses Mandat übernimmt Ursula Schneider-Schüttel, eine im Oktober nicht wiedergewählte nationalsozialistische Stadträtin. „Es ist ein schwieriges, aber sehr schönes Thema, bei dem es sich lohnt, sich zu engagieren“, sagte der Genfer zu Fribourgeoise.
/ATS

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