Zürich (awp) – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag positiv geschlossen. Der SMI setzte die positive Dynamik des vergangenen Wochenendes fort und bewegte sich in einem Sägezahnmuster oberhalb der symbolischen Marke von 10.900. Die Unternehmensnachrichten blieben schleppend. Die Woche wird reich an makroökonomischen Daten sein, insbesondere zur Beschäftigung in den Vereinigten Staaten.
In New York gab die Wall Street am Morgen nach einem schwindelerregenden November etwas nach.
„Der jüngste Auftritt des Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell am Freitag vor der Woche des Schweigens vor der FOMC-Sitzung verstärkte die Erwartungen, dass die Fed die Zinssätze in Zukunft unverändert lassen wird.“ Sitzung vom 13. Dezember“, urteilte Will Compernolle von FHN Financial.
„Sein Beharren darauf, dass es ‚verfrüht‘ sei, künftige Zinserhöhungen auszuschließen, ist auf taube Ohren gestoßen“, fügte der Analyst hinzu und betonte, dass die Märkte weiterhin „mit Zinssenkungen bis 2024 rechnen“.
Auf dem Wochenplan steht einer der wichtigsten Indikatoren der Geldpolitik, nämlich die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Arbeitslosigkeit, die für Freitag geplant sind. Analysten erwarten weiterhin einen relativ starken Arbeitsmarkt mit 175.000 neu geschaffenen Arbeitsplätzen, gegenüber 150.000 im Oktober. Die Arbeitslosenquote dürfte stabil bei 3,9 % bleiben.
In der Schweiz verlangsamte sich die Inflation im November im Jahresvergleich auf 1,4 %, nachdem sie im letzten Monat 1,7 % betragen hatte, was insbesondere auf den anhaltenden Rückgang der Ölpreise zurückzuführen ist. Allerdings seien die Mieten gestiegen, meldete das Bundesamt für Statistik (BFS).
Der SMI schloss mit einem Plus von 0,60 % auf 10.952,44 Punkte, mit einem Maximum von 10.956,38 und einem Minimum von 10.907,79. Der SLI legte um 0,04 % auf 1.721,02 Punkte und der SPI um 0,34 % auf 14.310,28 Punkte zu. Von den 30 Star-Aktien stiegen 9 und 21 fielen.
An der Spitze der Gewinnergruppe landeten die beiden Roche-Aktien (Inhaber +3,2 %, gut +2,3 %), gefolgt von Swiss Re (+1,3 %) und Nestlé (+1,0 %).
Roche hat eine Vereinbarung zur Übernahme des amerikanischen Labors Carmot unterzeichnet, das Produkte zur Behandlung von Fettleibigkeit und Diabetes entwickelt. Der Basler Pharmariese zahlt 2,7 Milliarden US-Dollar und plant Meilensteinzahlungen von bis zu 400 Millionen US-Dollar.
Auch Novartis (+0,9 %) gehört an diesem Montag zu den gefragten Werten.
Sandoz (+0,1 %) verkaufte seine Aktivitäten in China an die südafrikanische Aspen Global, die einer Zahlung von bis zu 92,6 Millionen Euro an das Basler Unternehmen zugestimmt hatte.
Die VAT Group (-3,2 %) belegte den letzten Platz, hinter Alcon (-2,6 % auf 64,02 Franken) und Straumann (-1,7 %).
Morgan Stanley stufte Alcon von „gleichgewichtet“ auf „untergewichtet“ herab und senkte das Kursziel von 85 $ auf 65 $. Laut dem Analysten bleibt die Gruppe in mehreren Bereichen der Augenheilkunde führend. Bei Implantaten wird jedoch aufgrund ungünstiger Wechselkurse mit einer Verlangsamung des Wachstums gerechnet.
Zu den seltenen Unternehmensnachrichten gehört, dass der Lebensversicherer Swiss Life (-0,8 %) bedeutende Veränderungen auf der höchsten Ebene seiner Hierarchie vornehmen wird. CEO Patrick Frost wird zur nächsten Generalversammlung Mitte Mai 2024 von seinem Amt zurücktreten und durch den bisherigen CFO Matthias Aellig ersetzt.
JPMorgan stufte Swisscom (-0,6 %) von „neutral“ auf „untergewichtet“ herab und senkte das Kursziel von 660 Franken auf 508. Goldman Sachs senkte das Kursziel von CHF 495 auf 470 und bestätigte „Verkaufen“. Das Schweizer Marktumfeld des blauen Riesen sei geprägt von starker Konkurrenz mit Salt und Sunrise, die mit bis zu 60 % günstigeren Angeboten Marktanteile erobern, stellte der JPM-Analyst insbesondere fest. Für GS ist aus operativer Sicht damit zu rechnen, dass der Verlust von Marktanteilen in der Schweiz anhält, was die Aussichten auf ein Umsatzwachstum einschränken wird.
Im Gesamtmarkt bestätigte Cicor (+7,4 %) seine Prognosen für das Gesamtjahr 2023 und für einen Horizont von drei bis vier Jahren.
Standard & Poor’s bestätigte die jeweiligen Finanzratings der Bündner Kantonalbanken (stabil) und Zuger (stabil).
rp/rq
„Food-Nerd. Amateur-Problemlöser. Beeraholic. Neigt zu Apathieanfällen.“