LGBT-Personen in der Schweiz sind gesundheitlich benachteiligt
Ein vom Bundesrat berücksichtigter Bericht verdeutlicht die Überrepräsentation in den Bereichen psychische und sexuelle Gesundheit sowie Substanzkonsum.
LGBT-Personen sind in der Schweiz mit gesundheitlichen Ungleichheiten konfrontiert, insbesondere in den Bereichen psychische und sexuelle Gesundheit sowie Substanzkonsum. Der Bundesrat hat am Freitag einen Bericht zum Postulat der Abgeordneten Samira Martí (PS/BL) zur Kenntnis genommen.
LGBT-Personen leiden häufiger unter depressiven Symptomen und haben häufiger Selbstmordgedanken. Sie versuchten auch häufiger, ihrem Leben ein Ende zu setzen, heißt es in dem Bericht der Hochschule Luzern.
Die Regierung will nun prüfen, wie diese Zielgruppe am besten erreicht werden kann. Er beauftragt deshalb das Bundesamt für Gesundheit (BAG), im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Suizidprävention die notwendigen Massnahmen zu treffen.
Der Bericht betont, dass nicht die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität direkt für eine schlechtere psychische Gesundheit verantwortlich ist. Vielmehr sind es die Diskriminierungserfahrungen, die diese Personengruppe am häufigsten erleidet, die einen Einfluss haben.
Das Dokument prangert auch Diskriminierung und Gewalt im Gesundheitssystem an. Die Angst vor diesen Fällen sowie das mangelnde Vertrauen in das Gesundheitspersonal können Betroffene dazu veranlassen, keine Behandlung mehr in Anspruch zu nehmen. Daher ist die Regierung der Ansicht, dass es notwendig ist, den Kampf gegen Diskriminierung und Gewalt als Gesundheitsproblem besser anzugehen.
Keine Süchte mehr
Dem Bericht zufolge konsumieren LGBT-Personen auch mehr Alkohol und Tabak sowie Cannabis oder andere psychoaktive Substanzen. Daher ist das OFSP auch dafür verantwortlich, im Rahmen der Suchtstrategie Massnahmen zu prüfen, um diese Bevölkerungsgruppe besser zu erreichen.
Im Hinblick auf die sexuelle Gesundheit sind schwule oder bisexuelle Männer stärker sexuell übertragbaren Krankheiten ausgesetzt. Die Massnahmen seien dank des nationalen Programms in diesem Bereich schon seit langem umgesetzt, stellt der Bundesrat fest. Die Ergebnisse einer Studie zu diesem Thema werden im nächsten Jahr erwartet.
Insgesamt erklärt die Regierung, dass sie sich für eine bessere Integration von LGBT-Personen in die Gesellschaft einsetzt und in mehreren Politikbereichen Maßnahmen ergreift. Er schlägt beispielsweise vor, die Daten zu verbessern, indem Fragen zur sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität in nationale Umfragen einbezogen werden, die sich auf soziale und gesundheitliche Themen konzentrieren.
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