Wir müssen den Betreuern zuhören und Beziehungen neu bewerten
Eine Studie der Unia Fachhochschule der italienischen Schweiz zeigt Möglichkeiten auf, die Qualität der Versorgung im EMS in der Schweiz sicherzustellen.
Die Ursache der Langzeitpflegekrise liegt in der Art und Weise, wie Arbeit organisiert und bewertet wird. Um dieses Problem anzugehen, müssen wir den Mitarbeitern zuhören und insbesondere die Beziehungsarbeit neu bewerten.
Dies geht aus einer Studie der Fachhochschule der italienischen Schweiz (SUPSI) und der Unia hervor, die am Freitag in Bern vorgestellt wurde. Diese im Jahr 2021 begonnene qualitative Analyse wurde auf der Grundlage von Gruppeninterviews mit EMS-Mitarbeitern durchgeführt. Insgesamt nahmen 26 Personen teil, darunter 22 Frauen.
Im aktuellen Finanzierungssystem wird die Gesundheitsversorgung zunehmend rationiert. Den Pflegekräften fehlt die Zeit für Beziehungsarbeit, die ein wesentlicher Bestandteil der Pflege ist. „Qualitätspflege bedeutet mehr, als nur einen Körper am Leben zu erhalten“, betont einer der Studienteilnehmer.
Diese an „Produktions“-Zielen orientierte Intensivierung der Arbeit führt zu emotionaler und psychischer Erschöpfung der Pflegekräfte und wirkt sich auch negativ auf die Bewohner aus. Jeden Monat verlassen zwischen 300 und 400 Pflegekräfte den Beruf. Bis 2040 wird die Zahl der über 80-Jährigen um 88 % steigen und es werden 35.000 zusätzliche Pflegeplätze benötigt.
Arbeitsbedingungen verbessern
Derzeit gibt es drei Hauptreaktionen auf die Langzeitpflegekrise: den Einsatz von Arbeitsmigranten, Ausbildung und Technologie. Sie seien jedoch unzureichend, betonte Nicolas Pons-Vignon, Professor an der SUPSI, in seinem Vortrag.
Auch wenn Einwanderer weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden, ist dies keine langfristige Lösung. Um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, sind Schulungen sicherlich notwendig, aber sie reichen nicht aus, da neue Mitarbeiter den Beruf in Scharen verlassen. Letztlich sparen Roboter keine Arbeit, da sie einen hohen Wartungsaufwand erfordern.
Daher ist es notwendig, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, um die Abwanderung von Personal zu reduzieren. Wir brauchen auch bezahlbarere Angebote für ältere Menschen, zum Beispiel Haushaltshilfen oder betreutes Wohnen, um den Eintritt in den Rettungsdienst zu verzögern. Angesichts der demografischen Entwicklung sind mehr finanzielle Mittel unerlässlich.
gesellschaftliche Debatte
Wenn sich nichts ändert, werden es die Angehörigen sein, die arbeiten müssen, mit negativen Auswirkungen auf ihre berufliche Situation und Gesundheit, warnt Unia.
Für die Gewerkschaft muss die Langzeitpflege und Pflegesicherung älterer Menschen als gesellschaftliche Herausforderung verstanden und zu einer politischen Priorität werden. Und in dieser Debatte müssen die Stimmen der Betreuer gehört werden. Deshalb wird ein „Manifest für hochwertige Pflege“ erstellt. Auch für August ist eine Konferenz geplant.
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