– Es ist ein Erdbeben in der Schweizer Bankenwelt: Die UBS kauft ihren Rivalen Credit Suisse, gab der Bundesrat am Sonntagnachmittag an einer Pressekonferenz bekannt.
– Konkret zahlt die UBS im Rahmen der überstürzten Übernahme der zweiten Schweizer Bank durch ihren großen Konkurrenten eine eigene Aktie für 22,48 Credit-Suisse-Aktien. Die Transaktion hat somit einen Wert von rund drei Milliarden Franken oder 76 Rappen pro Credit Suisse-Aktie.
– Der Bund gewährt der UBS seinerseits eine Garantie von 9 Milliarden Franken, um die Risiken zu verringern, die dieses Unternehmen durch den Erwerb bestimmter Vermögenswerte eingeht, die Verluste erleiden könnten.
– Bundespräsident Alain Berset versicherte, dass diese Lösung die beste sei, um das Vertrauen wiederherzustellen, während Finanzministerin Karin Keller-Sutter versicherte, dass es vor allem darum gehe, irreparablen wirtschaftlichen Schaden auf schweizerischer und internationaler Ebene zu vermeiden.
– Die Schweizerische Nationalbank gab an, dass sie diese Erholung in der „Situation außergewöhnlicher Unsicherheit“ unterstützt und dass sie „erhebliche Hilfe in Form von Liquidität“ bereitstellen wird, um diese beispiellose Operation zu unterstützen. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) ihrerseits begrüsste eine Lösung, die einen Stabilitätsgarant für die Kunden der Credit Suisse und den Finanzplatz darstellt.
– Vor der Presse sprach der Chef der Credit Suisse von einem „historischen, traurigen und sehr schwierigen“ Tag und erklärte, dass sich die Probleme über Jahre angehäuft hätten, bevor das Glas zerbrach. Sein Amtskollege bei UBS, Colm Kelleher, sagte, dies sei eine „dringende Rettung für die Credit Suisse“, aber auch eine attraktive Akquisition für UBS-Aktionäre.
– Die Europäische Zentralbank, die britische Regierung, die amerikanische Zentralbank und das amerikanische Finanzministerium begrüßten die Ankündigungen der Schweizer Behörden, die globale Finanzstabilität zu unterstützen.
– Die Credit Suisse befindet sich seit mehreren Monaten in einer Krise, doch diese Woche hat sie sich verschärft. Geschwächt durch wiederholte Skandale verlor die zweitgrösste Bank der Schweiz innerhalb einer Woche ein Viertel ihres Börsenwerts, was die Schweizerische Nationalbank zu einer Rettung mit bis zu 50 Milliarden Franken Liquidität zwang.
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