Der ehemalige Generaldirektor des RSS Antonio Riva ist gestorben. Am 27. Dezember wäre er 85 Jahre alt geworden. Der gebürtige Luganer besuchte das Gymnasium in Engelberg und studierte Rechtswissenschaften in München, Florenz und Bern, präsidierte die Schweizer Studentenvereinigung und erlangte 1961 schliesslich das Anwaltspatent und 1966 das Anwaltspatent als Notar. Bis dahin sei es in einer Juristenfamilie eine natürliche Wahl gewesen, erklärte er später.
„Dann bot sich mir die Gelegenheit zum Fernsehen, die ich unbedingt erleben wollte“: Im selben Jahr 1966 begann er als Leiter der Nachrichtensendungen beim Italienisch-Schweizer Fernsehen zu arbeiten. 1975 übernahm er die Verantwortung für die Nachrichtensendungen des italienischen Radio della Svizzera.
1981 wurde er zum Leiter des Programmdienstes der SRG ernannt. Mit seiner Ernennung im April 1987 erfolgte der Sprung in die Geschäftsführung der nationalen Radio- und Fernsehorganisation. Er löste Leo Schürmann ab.
„Der RSS ist, wie die Schweiz selbst, eine Frage des föderalistischen Willens und Gewissens. Private Initiativen werden kaum oder nie in der Lage sein, sprachlichen Minderheiten das zu geben, was sie brauchen“, sagte er in einem Interview nach seiner Ernennung.
Unter seiner Führung kam es zu vielen Veränderungen: von der Strukturierung des Unternehmens zur Holding bis zur Einführung technologischer Innovationen und des Internets. Auch von Bern aus hatte er das Tessin stets im Blick und unterstützte beispielsweise den Unterhalt des Radioorchesters und des Lautarchivs in Lugano. Ende August 1996 schied er aus dem Amt aus und wurde durch Armin Walpen ersetzt.
RSI wird dem ehemaligen SSR-CEO am Sonntagabend Tribut zollen, indem es die Episode von Controluce, in der er 1994 die Hauptrolle spielte, neu bearbeitet. Sie wird um 22:45 Uhr auf RSI LA2 ausgestrahlt.
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