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Verträge über den Erwerb von F-35 und erfundenen Patrioten

by Rafael Simon

Die Kosten für 36 neue F-35A-Kampfjets stehen fest. Für den Erwerb zahlt die Schweiz 6.035 Millionen Franken. Die Verträge mit der US-Regierung seien inflationsbereinigt, teilte Armasuisse am Freitag mit.

Im Juni gab der Bundesrat bekannt, dass der Kauf der 36 Kampfflugzeuge 5’068 Millionen kosten wird. Bei diesem Betrag war die Inflation nicht berücksichtigt.

Das Bundesverteidigungsministerium (VBS) hat den Preis angepasst, indem es die Inflation in den Vereinigten Staaten berechnet hat. Dies sei möglich, weil die Schweiz die zu zahlenden Summen und die Fristen kenne, sagte VBS-Vize-Generalsekretär Marc Siegenthaler gegenüber den Medien.

Im Vergleich zu den anderen Angeboten, die DDPS erhalten hat, bleibt das Lockheed-Martin-Flugzeug aus Kosten-Nutzen-Sicht der mit Abstand günstigste Kandidat. „Es kostet 2,3 Milliarden weniger als der zweitbilligste Kandidat“, betonte Siegenthaler.

Armasuisse hat auch die Verträge für den Kauf des Boden-Luft-Abwehrsystems angepasst. Die fünf Einheiten des Patriot-Systems werden 1,987 Milliarden US-Dollar kosten.

Verbindlicher Preis

Die Preise gelten bis zur Lieferung. Das Angebot ist für die nächsten zehn Jahre bindend. Es werden keine zusätzlichen Kosten anfallen, sagte Darko Savic, Projektmanager für New Fighter Plane.

Sollten die Wartungskosten bis 2031 höher ausfallen als erwartet, müssten die USA die über das Angebot hinausgehenden Kosten tragen. Nach diesem Datum zahlt das VBS die Differenz. Aber die Abteilung hat die Kosten sehr konservativ kalkuliert. Außerdem sinken die Betriebskosten tendenziell, erinnert sich Herr Savic.

Bisher wurden die Verträge nur von den USA unterzeichnet. Sie treten in Kraft, sobald die Schweiz sie wiederum unterzeichnet hat, also nach einer möglichen Abstimmung. Die Verpflichtungsermächtigungen, gerechnet mit einem Wechselkurs von 0,95 Franken pro Dollar, werden dem Parlament mit der Botschaft zur Armee 2022 vorgelegt.

Abgezinste Inflation

Am 27. September 2020 haben die Menschen den Kauf neuer Flugzeuge für 6 Milliarden Franken akzeptiert. Dieser Betrag basierte auf dem Schweizer Verbraucherpreisindex vom Januar 2018. Zwischenzeitlich wurden die Inflationsprognosen aktualisiert. Gemäss aktuellen Inflationsprognosen bis 2031 beträgt das maximale Finanzvolumen 6,3 Milliarden Franken.

Damit liege der Zusagekredit von 6.035 Millionen unter dieser Grenze, erinnerte Armasuisse. Dieser Umschlag wird für die beiden wichtigsten Posten in Höhe von 3 828 Millionen Franken für Flugzeuge und 1 927 Millionen Franken für das Logistikpaket (Bodenausrüstung, Ersatzausrüstung, Dokumentation, Ausbildung und technische Unterstützung) verteilt.

107 Millionen US-Dollar sind für Munition und 86 Millionen US-Dollar für Ausbildung und Planung sowie Missionsbewertung vorgesehen. Für mögliche Risiken ist eine Dotierung von 82 Millionen vorgesehen. Zudem rechnete das VBS mit einer Zunahme von 5 Millionen Franken. Diese Zahl bezieht sich nur auf direkte Ausgleichsmaßnahmen in der Schweiz.

Ausgleichsgeschäft

Die beiden Akquisitionen generieren eine Entschädigung von insgesamt 4,2 Milliarden Franken. Der Flugzeughersteller wird 2,9 Milliarden Franken kompensieren, davon knapp eine Milliarde im direkten Offsetgeschäft, also im direkten Zusammenhang mit den Flugzeugen, zwischen ausländischen Herstellern oder Schweizer Herstellern und Unternehmen.

Der Hersteller des Boden-Luft-Abwehrsystems wird 1,3 Milliarden Franken kompensieren, davon 260 Millionen in direkten Gegenmaßnahmen. Das Aufrechnungsgeschäft muss spätestens vier Jahre nach Lieferung abgeschlossen sein.

Kein Plan B

Die neuen Kampfjets werden die 26 F-5 Tiger und 30 F/A-18 der Armee ersetzen. Der Erwerb wurde am 27. September 2020 mit 50,1 % Ja knapp angenommen.

Ein linkes Bündnis hat den Start einer „Stop F-35“-Initiative angekündigt. Sie hält das „Stealth“-Flugzeug für zu teuer, technisch fehlerhaft und für die Bedürfnisse der Schweiz ungeeignet. „Wir haben keinen Plan B, wenn die Initiative angenommen wird“, räumte Siegenthaler ein.

/ ATS

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