Die konjunkturelle Erholung setzt sich in der Schweiz fort, verliert aber nach einer sehr kräftigen Erholungsphase im zweiten und dritten Quartal gegen Jahresende an Schwung.
Diese Situation ist auf Einschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie, Versorgungsproblemen und Preiserhöhungen zurückzuführen.
Die Schweizer Wirtschaft hat die Pandemie-Krise im internationalen Vergleich recht gut überstanden, meint economyuisse in ihrem am Dienstag veröffentlichten Lageupdate. Der Dachverband der Unternehmer hat seine Schätzung des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das laufende Jahr auf 3,8 % (+3,4 %) angehoben, für 2022 jedoch auf 2,5 % (+2,8 %) gesenkt.
Die drei oben genannten Faktoren – Pandemie, Knappheit, Inflation – werden insbesondere auf Sektoren im Zusammenhang mit Tourismus, Reisebeschränkungen, Quarantänen und anderen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Entwicklung der Gesundheitskrise, die die Rückkehr internationaler Kunden behindern, Druck ausüben. Die starke Erholung in der Luftfahrt dürfte aus Sicht von economyuisse zu einem Ende kommen.
Angesichts der Wachstumsdynamik verschiedener Branchen mit hoher Wertschöpfung rechnen ihre Experten jedoch nicht mit einem erneuten wirtschaftlichen Einbruch. Und um das überdurchschnittliche Wachstum in den Bereichen Versicherungen, IT, Pharma, Medizintechnik und sogar Unternehmensberatung zu nennen.
Andere Sektoren, die zu Beginn der Pandemie einen starken Rückgang verzeichneten, sollten sich weiter erholen. Dies betrifft die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM), den Großhandel, Textilien, Luxusgüter sowie Energie.
Im Lebensmittelsektor, Banken und Einzelhandel, aber auch im Baugewerbe sollte das Wachstum auch im nächsten Jahr bestehen bleiben, wenn auch in bescheidener Form.
Moderate Inflation
Die für die Exporte sicherlich nachteilige Frankenstärke dämpft die Preissteigerungen für die Schweizer Konsumenten etwas. Experten von Economyuisse weisen auf die tiefe Inflation im internationalen Vergleich hin und schätzen, dass die Inflation auch 2022 moderat bleiben sollte, im Jahresdurchschnitt bei rund 1,2 %.
Diese Perspektiven basieren auf der Hypothese einer schwierigen epidemiologischen Situation im Winter, jedoch ohne drastische Einschränkung der wirtschaftlichen Freiheit. „Die Entwicklung der Pandemie hat jedoch in den letzten zwei Jahren mehrfach Überraschungen bereitgehalten“, warnt die koordinierende Organisation.
In ihrem jüngsten Barometer nannten zwei von fünf Befragten die Pandemie als wichtigstes Wirtschaftsrisiko, vor Rohstoffknappheit und Lieferschwierigkeiten (31 %) sowie Inflation (11 %).
Bedenken bezüglich Personalmangel (9%), Wechselkurs (5%), Beziehungen zur Europäischen Union (EU) oder gar Handelsstreitigkeiten (jeweils 2 %) sind auf die zweite Ebene gedrängt worden.
/ ATS
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