Die Schweizer Exporte, getrieben von Chemikalien und Pharmazeutika, erreichten im zweiten Quartal ein Rekordhoch und überschritten erstmals die 60-Milliarden-Franken-Marke, teilte der Zoll am Dienstag mit. Die Exporte verzeichneten ihren vierten Quartalsanstieg in Folge. Nachdem das Luftloch im vergangenen Jahr während der ersten Welle der Pandemie gelitten hatte, haben sich die Exporte des Landes, eine stark nach außen orientierte Wirtschaft, Quartal für Quartal erholt.
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Im zweiten Quartal stiegen sie gegenüber dem Vorquartal um 3,2% auf 60,4 Milliarden Franken (55,8 Milliarden Euro), teilte die Eidgenössische Zollverwaltung in einer Pressemitteilung mit. Die Importe stiegen um 3,8% auf 48,9 Milliarden Franken, und die Handelsbilanz wies einen Überschuss von 11,5 Milliarden Franken aus, gegenüber 11,4 Milliarden im ersten Quartal.
Gestützt wurden die Exporte erneut von chemischen und pharmazeutischen Produkten, den tragenden Säulen der Schweizer Wirtschaft, die ein Plus von 4,7% verzeichneten, insbesondere getrieben von immunologischen Produkten. Die Exporte der Metallbearbeitung stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 5,7%. Auch in der Uhrmacherei (+ 1,9 %) setzte sich die Erholung fort, die im vergangenen Jahr die volle Last der Gesundheitskrise erlitten hatte. Die Maschinenexporte, nach Pharma der zweitgrösste Exportsektor der Schweiz, gingen hingegen um 0,9% zurück, nachdem sie im ersten Quartal um 5,7% gestiegen waren.
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Die Exporte des Alpenlandes wurden durch den Handel mit der Europäischen Union (+ 5,2%), ihrem wichtigsten Handelspartner, angekurbelt. Außerhalb der EU erholten sich die Werte in Großbritannien um 13,9%, nachdem sie im ersten Quartal im Zuge des Brexits um 21,9% eingebrochen waren. Auf der anderen Seite ging der Handel mit Asien zurück, behindert durch einen Rückgang der Exporte nach China um 14%. Sie fielen auch um 1,1% in die Vereinigten Staaten.
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