Die Beziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union haben die Diskussionen an diesem Dienstag im Nationalrat praktisch monopolisiert, wo sich mehrere Fronten über die Entscheidung zur Auflösung des Rahmenabkommens und das weitere Vorgehen ergaben.
Die UDC-Abgeordneten begrüßten den Entscheid des Bundesrats, die Gespräche mit der EU einzustellen, als grossen Tag für das Land. Eine Sichtweise, die der Rest des Hauses nicht teilt, enttäuscht die PS, wenn die Grünen von einem Rückschritt und die liberalen Grünen von einem außenpolitischen Versagen sprechen. PLR und Centro äußerten sich auch besorgt über die Zukunft.
Künftige Beziehungen zur EU
Die Sozialdemokraten schlugen mehrere Etappen vor: die Auszahlung der Milliarde für den Zusammenhalt, den Ausbau der Freizügigkeit vor allem in den Bereichen Forschung und Entwicklung und den Tabubruch beim EU-Beitritt der Schweiz. Vorschläge, die die anderen Parteien nicht überzeugt haben. Die liberalen Grünen schlugen dagegen vor, die Verhandlungen über das Rahmenabkommen wieder aufzunehmen oder einen Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum zu prüfen. Für die FDP ist es notwendig, den bilateralen Weg fortzusetzen, bestehende Abkommen beizubehalten und neue auszuhandeln, um ein neues bilaterales III-Paket zu schaffen. Zudem sind aus Sicht der Liberalen Massnahmen nötig, um die Arbeitsbedingungen und die soziale Absicherung in der Schweiz zu verbessern. Das Zentrum forderte außerdem, die bilateralen Beziehungen fortzusetzen und die Beziehungen zu den Nachbarländern zu stärken.
Beziehungen stabilisieren
Ignazio Cassis betonte angesichts der Kritik, dass das Ziel nun darin bestehe, die Beziehungen zur EU zu stabilisieren, beginnend mit der Befreiung des Zusammenhalts von einer Milliarde, über den das Parlament im Herbst diskutieren werde. Auf Ministerebene werde ein Dialog eröffnet, um die Probleme der Umsetzung der Abkommen zu diskutieren, während Bern weiterhin Europarecht aufgreifen werde, wenn es im Interesse des Landes liegt.

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