Obwohl infektiöse Aerosole mittlerweile in der wissenschaftlichen Literatur als Hauptübertragungsträger des Coronavirus SARS-COV-2 weithin dokumentiert sind, hat bisher keine Studie empirische statistische Zusammenhänge zwischen der Luftqualität in einer mehr oder weniger gut belüfteten geschlossenen Umgebung nachgewiesen die Prävalenz von SARS-COV-2-Infektionen. Dies ist die Demonstration, die das öffentliche Gesundheitswesen des Kantons Graubünden in der Schweiz gerade in Zusammenarbeit mit einem Forscherteam der EMPA durchgeführt hat.
Die EMPA ist das Eidgenössische Labor für Materialprüfung und -forschung. Es ist eine Forschungseinrichtung, die sich der angewandten Materialwissenschaft und -technologie widmet.
In der Pilotphase einer noch nicht veröffentlichten oder begutachteten Studie wurden 150 Klassenzimmer in 59 Schulen des Kantons Graubünden mit zwei Sensoren ausgestattet, die kontinuierlich CO2-Gehalt, Temperatur und Luftdruck messen. Gleichzeitig wurden bei Lehrern und Schülern wöchentliche Tests auf SARS-COV-2-Infektionen organisiert.
Ein starker statistischer Zusammenhang, der jedoch bestätigt werden muss
Die vorläufigen Ergebnisse wurden gerade auf der EMPA-Website veröffentlicht und beziehen sich auf Messungen zwischen 1es ist und 19.11. In schlecht belüfteten Klassen, in denen CO2 stärker konzentriert war, war die Zahl der Infektionsfälle deutlich höher.
Die Infektionsprävalenz pro 100 Schüler konnte mit dem Integral der CO2-Messreihe mit einem Pearson-Korrelationskoeffizienten von R = 0,72 und einem p-Wert von p = 0,006 korreliert werden.
EMPA-Forscher veröffentlichen diese ersten Ergebnisse vorbehaltlich der Feststellung statistischer Verzerrungen in den verfügbaren Datenreihen, wie etwa Schwankungen der CO2-Konzentration oder sogar der Umgebungstemperatur und des Umgebungsluftdrucks.
Sehr hohe CO2-Konzentrationen
Die Messungen zeigen auch CO2-Konzentrationen, die zumindest für die Gesundheit von Kindern bedenklich sind. In 60 % der Klassenzimmer überstieg der CO2-Gehalt 2.000 Teile pro Million (ppm) und stieg in einigen Klassenräumen auf über 3.000 ppm an. Ein solches Konzentrationsniveau kann sich laut EMPA-Forschern negativ auf die kognitive Leistungsfähigkeit und die Lernfähigkeit von Kindern auswirken. In Frankreich wird empfohlen, keinen Raum mit einem CO2-Gehalt von 800 ppm zu belegen. In der Schweiz liegt dieser Schwellenwert bei 1000 ppm.
Diese vorläufigen Ergebnisse zeigen tendenziell, dass schlecht belüftete Klassenzimmer ein höheres Kontaminationsrisiko aufweisen. Sie plädieren dafür, die Luftqualität zu kontrollieren, um das Risiko einer Kontamination durch das Coronavirus SARS COV 2 in der Schule im Besonderen und in geschlossenen Umgebungen im Allgemeinen zu verringern.
Es sei daran erinnert, dass die französische Regierung beschlossen hat, keine Vorschriften zur Kontrolle und Einhaltung der Luftqualität in Schulen zu erlassen. Sie beschränkt sich auf eine einfache Empfehlung zur Beatmung, ohne die Anschaffung der notwendigen Materialressourcen zu finanzieren.
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