Der Ständerat hat die Hypothese der automatischen Einbürgerung von in der Schweiz geborenen Ausländern klar abgelehnt. Tatsächlich wurde am Dienstag ein von Paul Rechsteiner (PS/SG) eingebrachter Antrag mit 29 Gegen- und 13 Ja-Stimmen abgelehnt.
Die Staatsbürgerschaft von Ausländern der zweiten Generation zu erhalten, sagte Rechsteiner, sei oft sehr schwierig; für manche ist dies aufgrund von Adressänderungen, elterlicher Abhängigkeit von sozialer Unterstützung und anderen Faktoren unmöglich. Lisa Mazzone (Verdi / GE) betonte ihrerseits, dass mehr als ein Viertel der Bevölkerung trotz perfekter Integration keine politischen Rechte habe.
Diese Argumente konnten die Mehrheit der Plenartagung nicht überzeugen. Für den Präsidenten der Schweizer UDC, Marco Chiesa, ist die Einbürgerung nicht als erster Schritt zur Integration zu verstehen, sondern als dessen Höhepunkt. Heidi Z’Graggen (Zentrum/UR) ihrerseits warnte vor einem radikalen Systemwechsel, der die Rolle der Kantone und Gemeinden ausklammern würde, also jene Stellen, die die Kandidaten für die Schweizer Staatsbürgerschaft am besten kennen.
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