Zürich (awp) – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) habe ihre expansive Geldpolitik unverändert beibehalten, um im Kontext der Coronavirus-Pandemie „die Preisstabilität zu gewährleisten und die Erholung der Schweizer Wirtschaft zu unterstützen“, teilte der Präsident an diesem Donnerstag mit des Emissionsinstituts Thomas Jordan.
Die Geldpolitik der SNB sei mit einem Leitzins von -0,75% weiterhin «umsichtig», heisst es in seiner Rede an der Pressekonferenz. Hinzu kommt ein „bedarfsgerechter“ Eingriff in den Devisenmarkt.
Thomas Jordan erkannte jedoch die Schwierigkeit, die Entwicklung der Wechselkurse aufgrund der unterschiedlichen Inflationsraten zwischen der Schweiz und dem Ausland zu interpretieren. Doch die Schweizer Währung hält die SNB für „auf einem hohen Niveau“.
„Die Aufwertung des Frankens in den letzten Monaten hat daher dazu beigetragen, die Preisentwicklung in der Schweiz relativ tief zu halten“, sagte Jordan.
Während sich die Inflation in den USA und der Eurozone stark beschleunigte, lag sie in der Schweiz im November in der Schweiz bei 1,5%. Der SNB-Chef geht davon aus, dass die Preisbeschleunigung „bald ihren Höhepunkt erreichen und im nächsten Jahr abnehmen wird“.
Mit einer Inflationsprognose von 0,6 % für dieses Jahr, 1 % im Jahr 2022 und nochmals 0,6 % im jahr 2024 liege letztere „in dem Bereich, den wir mit Preisstabilität gleichsetzen“, betonte Jordan.
Auch die Schweiz soll ihre wirtschaftliche Erholung mit einem erwarteten Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von «rund» 3,5% in diesem Jahr fortsetzen. Die SNB räumte jedoch ein, dass „Lieferschwierigkeiten auch für Schweizer Unternehmen eine Herausforderung darstellen“.
Weltweit rechnet die SNB trotz des aktuellen Ausbruchs der Coronavirus-Pandemie mit einer Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung. Es wird erwartet, dass die Inflation im Jahr 2022 „auf ein moderateres Niveau sinken“ wird, wenn die Versorgungsschwierigkeiten nachlassen, die Energiepreise stabilisiert werden und andere Sondereffekte abgebaut werden, hieß es weiter.
al / fr
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