Schweizer Käse hat die Krise noch nicht überstanden. Seit Beginn der Pandemie läuft das Geschäft für die Erzeuger recht gut. Das merkt auch die Käserei Spielhofer in St-Imier: Sie freut sich über ihre Entwicklung im laufenden Jahr 2021. Der lokale Konsum hat zugenommen und die Schweizer bleiben mehr zu Hause und suchen nach rückverfolgbaren Produkten. Auch die Exporte nahmen zu, insbesondere dank einer Vereinbarung mit einem großen US-Distributor für Tête de Moine. Cédric Spielhofer, einer der Manager des Unternehmens, schätzt, dass der Umsatz in diesem Jahr insgesamt zwischen 10 und 15 % gestiegen ist:
Wer sagt, dass eine Umsatzsteigerung auch eine Produktionssteigerung bedeutet. Die Infrastrukturen der Spielhofer Käserei halten Schritt, aber es fehlt an Milch. Es gibt keine Möglichkeit, woanders zu suchen, erklärt Cédric Spielhofer: Das Unternehmen möchte mit lokalen Bauern zusammenarbeiten, auch wenn es bedeutet, dass sie ihre Produktion so weit wie möglich steigern:
Ein weiteres Anliegen: der Fachkräftemangel. Käser und Käsemeister sind schwer zu finden, und der Beruf hat aufgrund besonderer Arbeitszeiten Schwierigkeiten, junge Leute zu gewinnen. Cédric Spielhofer versichert uns: Der Verzicht lohnt sich jedoch.
Die Geschäftsentwicklung für das Jahr 2022 ist derzeit schwer abzuschätzen. Ein möglicher Ausstieg aus der Krise und die daraus resultierende Rückkehr zum normalen Leben könnten die Konsumgewohnheiten ändern, und zwar nicht unbedingt positiv. Die Spielhofer Käserei legt die Kristallkugel lieber beiseite und konzentriert sich auf den Ausbau des Exportnetzwerks. Bevorzugt werden die beiden Hauptmärkte Frankreich und Deutschland, wobei Cédric Spielhofer Neuverträge auf der anderen Seite des Atlantiks nicht ausschließt. / oza
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