Die Schweizer Armee will ihre Soldaten nicht mehr auf WhatsApp sehen. In einer Ende Dezember versandten Botschaft an alle seine Kommandeure und Stabschefs enthüllt von der lokalen Presse, forderten Schweizer Armeeführer ihre Soldaten auf, die verschlüsselten Messaging-Anwendungen WhatsApp, Signal oder Telegram nicht mehr zu nutzen. Stattdessen empfiehlt das Rundschreiben dem Schweizer Militär, sich für Threema zu entscheiden, eine konkurrierende sichere Messaging-App, die in der Schweiz von der Threema GmbH entwickelt wurde.
Threema ist eine sichere Messaging-Anwendung, die Ende 2012 von mehreren Schweizer Ingenieuren lanciert wurde. Insbesondere bietet es Funktionen, die eine Ende-zu-Ende-Nachrichtenverschlüsselung ermöglichen, sodass nur der Absender und der Empfänger die Nachricht lesen können. Es wurde kurz vor den Enthüllungen von Edward Snowden entwickelt und nutzte die Begeisterung für Verschlüsselungstechnologie, die den Enthüllungen des ehemaligen NSA-Auftragnehmers folgte, um etwas an Popularität zu gewinnen, obwohl es im Vergleich zu anderen Messaging-Apps wie Signal oder WhatsApp eine untergeordnete Rolle spielte. Threema hingegen zeichnet sich durch mehrere coole Funktionen aus, darunter die Möglichkeit, die Messaging-App zu verwenden, ohne das Konto des Benutzers mit einer Telefonnummer oder E-Mail-Adresse verknüpfen zu müssen, was zum Schutz der Identität des Benutzers beiträgt.
Der eigentliche Vorteil von Threema liegt aber aus Sicht der Schweizer Behörden darin, dass die Nutzerdaten auf Schweizer Territorium verbleiben und somit die Server nur dem Landesrecht unterliegen. Schweizer Streitkräfte befürchten, dass der Einsatz von Kurierdiensten im Ausland den Zugang zu ausländischen Geheimdiensten ermöglicht, indem sie extraterritoriale Gesetze wie das Cloud-Gesetz ausnutzen.
Einziges Manko: Threema ist nicht kostenlos nutzbar. Sie benötigen 4 Schweizer Franken (knapp 4 Euro), um die Messaging-Anwendung nutzen zu können. Aber die Armee verspricht, die Konten von Soldaten zu finanzieren, die gezwungen sind, die Messaging-Anwendung zu verwenden.
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