Zürich (awp) – Die Schweiz verzeichnete im vergangenen Jahr eine Zunahme von Cyberangriffen. Die von Schweizer Unternehmen registrierten Einbruchsversuche sind damit gegenüber 2020 um 65 % gestiegen, so der kalifornische Spezialist für Computersicherheit Check Point Software, der keine absoluten Zahlen angibt.
Die Hacker zielten nach Angaben von Montag vor allem auf Industrieunternehmen ab. Die Umfrageautoren zählten im vergangenen Jahr durchschnittlich 738 wöchentliche Cyberangriffe – ohne Unterscheidung zwischen Misserfolgen und Erfolgen – pro Unternehmen, ein Plus von 20 %.
Cyberkriminelle sollen ihre Bemühungen gegen Akteure des Gesundheitswesens (+ 107%), Finanzunternehmen oder Banken (+ 98%) sowie Regierungs- und Militärbehörden (+ 8,6%) verdoppelt haben. Laut Check Point Software erreichten die durchschnittlichen wöchentlichen Angriffe pro Unternehmen 305, 271 bzw. 388.
Der Kommunikationssektor wäre nicht verschont geblieben, wobei die Statistiken einen Anstieg von 65 % bei 107 Angriffen pro Woche im Durchschnitt pro Unternehmen zeigen. Bei Versicherungen und Anwaltskanzleien ist die Abweichung mit durchschnittlich 191 Angriffen pro Unternehmen geringer (+ 1%).
Die Statistiken von Check Point Software basieren auf Daten der Kunden des IT-Unternehmens und repräsentieren daher nur einen Bruchteil der in der Schweiz aufgetretenen Cyberangriffe.
Es ist bereits ein erfolgreicher Einbruch im Jahr 2022
An erfolgreichen Cyberangriffen mangelte es 2021 nicht. Der Strassen- und Landfahrzeughersteller Bucher, der Messeveranstalter MCH, der Online-Vergleicher Comparis, das Schifffahrtsunternehmen auf dem Genfersee CGN, die Neuenburger Kantonalbank, die Klinikgruppe Private Pallas oder die Unter den Opfern ist auch der Pharmazulieferer Siegfried.
Im Jahr 2022 dauerte es keine Woche, bis ein Fall gemeldet wurde. Der Luzerner Industriekonzern Chemie + Papier Holding (CPH) wurde in der Nacht von Donnerstag auf Freitag Opfer einer Cyberattacke. Das Computersystem wurde zeitweise stillgelegt, ebenso ein Teil der Produktion.
Auf Seiten der Nachbarländer haben Deutschland und Österreich nach Angaben des US-amerikanischen IT-Unternehmens die Zahl der Einbruchsversuche um 62 bzw. 117% zugenommen. Nach Regionen hätte Europa mit durchschnittlich mehr als 600 Cyberangriffen pro Woche pro Unternehmen den höchsten Anstieg (+68 %) erlebt, mehr als Nordamerika (+61 %, etwa 500 Fälle).
Afrika (+ 13 %), der asiatisch-pazifische Raum (+ 25 %) und Lateinamerika (+ 38 %) wären mit durchschnittlich mehr als 1.000 Angriffen pro Unternehmen stärker ins Visier genommen worden.
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