Die OECD ist hinsichtlich des Wirtschaftswachstums der Schweiz optimistisch und glaubt, dass das Land die Coronavirus-Pandemie ohne allzu große Schäden überstanden hat.
Risiken bestehen jedoch weiterhin im Finanz- und Immobiliensektor. Der Bund könne in Sachen Umwelt und Gleichberechtigung besser werden, sagte die internationale Institution.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in ihrer neuen Wirtschaftsstudie zum Land ihre Wachstumsprognosen für die Schweiz deutlich nach oben korrigiert. Sie prognostiziert nun ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von bis zu 3,5 % im Jahr 2021, verglichen mit +2,9 % gegenüber früheren Schätzungen.
Andererseits hat das Institut seine Prognosen für 2022 unverändert bei +3,0 % belassen und hat nun +1,8 % für das Folgejahr.
„Wichtige Beschränkungen des Wirtschaftslebens wurden im Laufe des Jahres 2021 weitgehend aufgehoben, was die Wirtschaftstätigkeit ankurbelt“, fasst die OECD in ihrer Studie zusammen.
Letztere nennt international wettbewerbsfähige Unternehmen, hochqualifizierte Arbeitskräfte und das relativ geringe Gewicht von Unterkünften und Freizeitaktivitäten im globalen Geschäft als Faktoren, die dazu beigetragen haben, die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie abzumildern.
Auch die Inflation muss eingedämmt bleiben. Nach einem Anstieg um 0,6 % im Jahr 2021 wird die Verbraucherpreisinflation in diesem Jahr voraussichtlich auf 1,1 % steigen, bevor sie im nächsten Jahr auf 0,8 % sinkt. Wir sind sehr weit von den 5,4 % Jahresrate entfernt, die im Dezember im Vereinigten Königreich und den 5 % in der Eurozone verzeichnet wurden.
Risiken bleiben jedoch bestehen, insbesondere im Finanzsektor. Für die OECD hat „die Angemessenheit der Kapital- und Liquiditätspuffer im Schweizer Finanzsystem zur Stabilität beigetragen“, aber „mehrere Institute laufen einzeln Gefahr, dass ihr Kapital im Falle eines negativen Schocks aufgebraucht wird“.
Ökonomen befürchten, dass „später Ausfälle und Marktkorrekturen eintreten könnten (…), wenn die massiven Hilfen der öffentlichen Hand im In- und Ausland gestrichen wurden“.
Auf dem Wohnimmobilienmarkt häuften sich weiterhin Ungleichgewichte.
Neben der Wirtschaft interessiert sich die OECD auch für andere Themen. Er ist daher der Ansicht, dass die Schweiz in Bezug auf die Treibhausgasreduktion „noch nicht genügend Massnahmen ergriffen hat, um diese zu erreichen“, obwohl sie sich zum Ziel gesetzt hat, ihre Netto-Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null zu reduzieren.
Auch das „erhebliche“ Lohngefälle zwischen Männern und Frauen gibt Anlass zur Sorge.
/ATS
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