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Starke Kritik an der Credit Suisse durch deren ehemaligen Direktor

by Rafael Simon

Bern (awp/ats) – Der ehemalige Direktor der Credit Suisse, Oswald Grübel, kritisiert die aktuelle Führung der Bank. „Wenn ein Unternehmen über die Jahre so viele Krisen durchlebt, bedeutet das, dass es schlecht geführt wird“, sagte der Mann, der von 2003 bis 2007 CEO war, in einem Interview mit der NZZ am Sonntag.

Ihm zufolge führten Dysfunktionen im Management dazu, dass hervorragende Manager die Credit Suisse, die 50.000 Mitarbeiter beschäftigt, verlassen haben. Sie habe im vergangenen Jahr auch Verluste von mehreren Milliarden Franken verursacht, fügt sie hinzu.

Die Fälle Archegos und Greensill seien „Anfängerfehler“, betont Herr Grübel. Bei guter Risikokontrolle hätte dies nie passieren dürfen.

Der frühere Vorstandschef ist außerdem der Meinung, dass die Aktionäre der Bank mehr Druck auf das Management ausüben müssen, insbesondere bei der Besetzung von Vorständen, die „das Geschäft genau kennen“ müssen.

Die Bank brauche eine glaubwürdige Figur, mit der man sich identifizieren könne, die in der Lage sei, die Belegschaft hinter sich zu scharen, entwickelt Herr Grübel. Die Credit Suisse leidet derzeit unter internen Spannungen zwischen der Schweizer Kultur und dem angelsächsischen Geschäftsverständnis, analysiert sie weiter.

keine erlösung

Trotz der Fragilität der Bank glaubt Oswald Grübel nicht an ein Übernahmeangebot. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) würde sich einem solchen Verkauf widersetzen, hieß es.

Auch viele Privatkunden legen aufgrund der Stabilität in der Schweiz ihr Geld bei der Credit Suisse an. Sollte ein ausländischer Konzern die Bank kaufen, würden sich viele Kunden an ein anderes Schweizer Finanzinstitut wenden, so der ehemalige Direktor.

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