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Argentinien wählt mitten in der Krise – RSI Schweizer Radio und Fernsehen

by Meinrad Biermann

Rund 34 Millionen Argentinier sind am Sonntag zu den mittelfristigen Parlamentswahlen aufgerufen, bei denen die Hälfte der Kammer (127 Sitze) und ein Drittel des Senats (24) erneuert werden, wo die peronistische Mitte-Links-Partei kontrolliert jetzt 41 von 72 Risiken und verliert damit die Mehrheit seit fast 40 Jahren. Das würde die zweite Hälfte der Amtszeit von Präsident Alberto Fernández erschweren, für den vor zwei Monaten mit den Vorwahlen Alarm geschlagen wurde.

Die Mitte-Rechts-Opposition von „Together for Change“, mit der sich Fernández gesprächsbereit erklärt, versucht ihrerseits, die vor allem junge Unzufriedenheit zu schüren. Sie fragen sich, wer ihre Werte am besten repräsentieren und ihnen eine Zukunft garantieren kann. Eine Zukunft, die viele im Inland jedoch nicht sehen: 70 Prozent würden laut einer aktuellen bundesweiten Umfrage ins Ausland gehen, wenn sie könnten.

TG 20 vom Sonntag 14.11.2021

Der dritte Wahlgang ist Javier Mieli, ein systemfeindlicher Außenseiter, der vorgibt, die Überraschung zu sein.

In den zwei Jahren der Pandemie haben sich die Probleme der argentinischen Wirtschaft mit einem Anstieg der Armut auf erneut über 40% und einer starken Inflation von rund 50% verschärft. Hinzu kommt die alte Frage der Restrukturierung der milliardenschweren Auslandsschulden beim IWF und einer Landeswährung auf Rekordtiefs gegenüber dem Dollar.

Die Wahllokale schlossen um 22 Uhr Schweizer Zeit, ausser an Orten, an denen noch Menschenschlangen warteten, um ihre Präferenz auszudrücken. Die Ergebnisse werden während der Schweizer Nacht vorliegen.

TG / ANSA / Reuters


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