In Krisenzeiten nimmt die Schweizerische Telegraphenagentur (ATS) einen zentralen Platz im Schweizer Medienraum ein. Eine Studie von RTS zeigt die Bedeutung seiner Sendungen, die bis zu 60 % des Inhalts der französischsprachigen Medien ausmachen.
Die Schweizerische Telegraphenagentur (ATS) ist der breiten Öffentlichkeit vielleicht weniger bekannt als die schriftliche oder audiovisuelle Presse, deren Kunden sie ist, bleibt aber dennoch ein wichtiger Akteur bei der Verbreitung von Informationen in der Schweiz.
Als zusätzliches Opfer der Pressekrise hat die ATS gerade eine Umstrukturierung angekündigt, die zu einem Überdruck von 35 bis 40 von insgesamt 180 Stellen führen wird. Diese Entscheidung löste am Dienstag eine Streikbewegung aus.
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Aber wo genau passt ATS hinein? Um die Bedeutung seiner Arbeit zu messen, hat RTS beschlossen, den Anteil der journalistischen Artikel der Agentur auf sechs Websites französischsprachiger Medien zu berechnen (Le Temps, la Tribune de Genève, La Liberté, La Côte, 20 Minutes und RTSinfo). . Die Studie basiert auf Seiten, die von der Google-Suchmaschine über einen Zeitraum von einer Woche aufgelistet wurden.
Ergebnisse: Auf den meisten Websites, egal ob frankophone oder regionale Medien, stammt mehr als jeder zweite Artikel vom ATS. Lediglich letemps.ch weist eine deutlich niedrigere Quote auf (8,5 %), nämlich etwas weniger als jeder zehnte Artikel im untersuchten Zeitraum.
Informations- und Inspirationsquelle.
Trägt das ATS mit seiner breiten Verbreitung von Mitteilungen zur Normalisierung der französischsprachigen Presse bei? „Er hat lange Zeit dazu beigetragen“, würdigt Serge Gumy, Chefredakteur von La Liberté. Doch die Freiburger sehen darin vor allem eine „entscheidende Informationsquelle“.
Bei La Liberté konzentriert sich die Mehrheit der Journalisten weiterhin auf die gedruckte Version der Zeitung, während sich die Bemühungen im digitalen Format zunächst auf lokale Informationen konzentrieren. Damit ermöglicht die Agentur dem Standort Freiburg eine kontinuierliche Nachrichtenbeobachtung, insbesondere nationaler und internationaler Nachrichten.
„Es ist ein Bedürfnis, auf das wir unserer Meinung nach reagieren müssen“, erklärt Serge Gumy. „Wir haben sicherlich nicht den gleichen Ruf wie andere Nachrichtenseiten in diesem Bereich, aber ich denke nicht, dass ich die neuesten Nachrichten ignorieren werde.“
Für den Journalisten stellt die Schweizer Agentur auch eine gemeinsame Inspirationsquelle dar, den „Rohstoff“ der Presse: „Eine vom ATS übermittelte Tatsache kann der Ausgangspunkt einer Untersuchung sein“, betont Serge Gumy.
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