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Aussenwirtschaftspolitischer Bericht 2023: Die Schweiz in einem sich verändernden globalen geopolitischen Kontext

by Meinrad Biermann
Aussenwirtschaftspolitischer Bericht 2023: Die Schweiz in einem sich verändernden globalen geopolitischen Kontext

Der Bericht des Bundesrates zur Aussenwirtschaftspolitik 2023 verdeutlicht den Einfluss globaler geopolitischer Spannungen auf die wirtschaftlichen Entscheidungen der Schweiz.

Der internationale Kontext, der durch wachsende geopolitische Spannungen zwischen den wichtigsten Wirtschaftsmächten gekennzeichnet ist, hat viele Länder dazu veranlasst, ihre gegenseitigen Abhängigkeiten zu überdenken und einige kritische Wirtschaftssektoren zurückzugewinnen. Ziel dieser Maßnahme ist es, wirtschafts- und sicherheitspolitische Risiken zu reduzieren, insbesondere im Hinblick auf die Dekarbonisierung. Als Reaktion darauf ergreifen die Wirtschaftsmächte industriepolitische Initiativen mit groß angelegten Subventionsprogrammen, deren Auswirkungen sowohl positiv als auch negativ für die Schweizer Wirtschaft sein können.

Die Schweiz mit ihrer hochspezialisierten Wirtschaft und ihrer Abhängigkeit von internationalen Wertschöpfungsketten ist bestrebt, sich in diesem komplexen geopolitischen Kontext als unabhängiger Akteur zu positionieren. Um wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen aufrechtzuerhalten, setzt die Schweiz auf bewährte Instrumente wie wirtschaftliche Offenheit, wettbewerbsfreundliche Regulierung, Innovation und Forschung, solide öffentliche Finanzen und ein hohes Maß an unternehmerischer Freiheit.

Um den Wirtschaftsstandort Schweiz zu fördern, wurden Massnahmen wie der Abbau der Zölle auf Industrieprodukte ergriffen, der am 1. Januar 2024 in Kraft trat. Darüber hinaus setzt sich die Schweiz für die Aufrechterhaltung stabiler Beziehungen zur EU und den Abschluss neuer Instrumente ein . bilateral und multilateral. Darüber hinaus sucht das Land nach mehr Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit seinen engsten Handelspartnern, insbesondere um sichere Wertschöpfungsketten zu gewährleisten.

In der Vergangenheit hat die Schweiz darauf verzichtet, eine Top-Down-Industriepolitik zur Förderung einzelner Sektoren zu betreiben. Diese Wahl basiert auf dem Risiko von Marktverzerrungen, Fehlanreizen und hohen Kosten für den Steuerzahler. Zudem verfügt die Schweiz weder über die Grösse des nationalen Marktes noch über die notwendigen Wirtschaftsstrukturen, um industriepolitische Ressourcen einzusetzen.

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