Coronavirus: Avenir Suisse will mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt
Die Coronavirus-Krise hat laut Avenir Suisse vor allem junge Erwachsene, Selbständige und Geringverdiener betroffen. Eine Lockerung des Arbeitsrechts hätte ihnen geholfen, stellt das liberale Ideenlabor in einer neuen Veröffentlichung am Freitag vor. –
Die Pandemie habe den Arbeitsmarkt im Jahr 2020 nicht brutal getroffen. Die Erwerbsquote sei nur während der ersten Blockade kurzfristig gesunken und der Anstieg der Arbeitslosenquote auf 0,8 Prozentpunkte begrenzt worden, so die Organisation. Die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden sanken jedoch um 3,7%, deutlich stärker als in früheren Krisen.
Junge Erwachsene, Selbständige und Geringverdiener haben die Auswirkungen der Krise stärker zu spüren bekommen als andere. Die Pandemie hat auch das Problem der Frauen deutlich gemacht, die stärker von Störungen des Arbeitsmarktes abhängig sind. –
120.000 Arbeitsplätze gerettet
Dass es keine massiven Entlassungen gegeben hat, ist vor allem dem Teilstreik zu verdanken. Gut ein Viertel der Beschäftigten war während des ersten Shutdowns vom Stellenabbau betroffen. Die reduzierte Arbeit habe 120.000 Arbeitsplätze gerettet, schreibt Avenir Suisse. Aber diese Maßnahme hat ihren Preis. Sie birgt nicht nur Milliardenbeträge, sondern auch das Risiko, die Arbeitslosigkeit zu verzögern.
Die Verlängerung der Höchstbezugsdauer auf 24 Monate, die Anhebung des Teilarbeitslosengeldes auf 100 % des Gehalts bei geringem Einkommen und die Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes auf bis zu 180 zusätzliche Arbeitslosengelder sind demnach problematisch an die Organisation. – – Auch die Gesundheitskrise hat den Trend zur Telearbeit beschleunigt. Die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter scheint gute Erfahrungen gemacht zu haben. Diese Praxis sollte für bestimmte Kategorien von Arbeitnehmern wiederholt werden. Aber diese Frage muss vor allem von den Vertragspartnern gelöst werden, die am besten in der Lage sind, maßgeschneiderte Lösungen zu finden. –
Notwendige Reformen
Für Avenir suisse hat die Pandemie den Reformbedarf erhöht. Das geltende Recht ist ein Hindernis für die Arbeitsplatzflexibilität. Sie schränkt die Arbeitszeitautonomie explizit ein, was die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erschwert, so die Studie.
Die Arbeitslosenversicherung hat eine gute Widerstandsfähigkeit gegen die Pandemie gezeigt. Aber für Avenir suisse müssen wir uns fragen, wie lange sich die Schweiz diese «Vollkasko-Helmversicherung» leisten kann. Mehrere Indikatoren zeigen, dass die Verlängerung der Dauer der Teilarbeitslosigkeit und die Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes zu einer erheblichen Verlängerung der Arbeitslosigkeit beigetragen haben.
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