Der Schweizer Detailhandelsumsatz soll in diesem Jahr auf rund 4% zurückgehen, aber dennoch über dem Vorkrisenniveau bleiben. „Einige Treiber im Zusammenhang mit der Pandemie werden 2022 weniger Auswirkungen haben“, so die Credit Suisse.
Nach Angaben der Credit Suisse und des Beratungsunternehmens Fuhrer & Hotz, die in der am Mittwoch veröffentlichten Studie Retail Outlook zusammengestellt wurden, wird ein Rückgang des Einzelhandelsumsatzes um 5,5% im Food-Segment und 2,8% im Non-Food-Segment erwartet.
Allerdings wird es erhebliche sektorale Disparitäten geben, so dass beispielsweise Sättigungseffekte zu spüren sind, etwa für die von der Pandemie profitierten Möbel- und DIY-Segmente. Kleider müssen ihrerseits wieder Farbe bekommen.
Online-Käufe sollten weiter an Bedeutung gewinnen und ihr Gewicht gegenüber den Verkäufen im stationären Handel weiter zunehmen.
„Die Verbesserung am Arbeitsmarkt sollte den Einzelhandel in diesem Jahr unterstützen, ebenso wie die Erhöhung der Nominallöhne, die jedoch durch den Anstieg der Inflation ausgeglichen wird. „Der Wanderungssaldo, prognostiziert von 60’000 Personen, dürfte auch für den Detailhandel günstig sein“, erklärt Sara Carnazzi Weber, Ökonomin der Credit Suisse, in einer Telefonkonferenz.
Wenn der Mehrheit der Verbraucher Aktionstage, insbesondere der Black Friday, bekannt sind, stellen die Studienautoren fest, dass nur eine Minderheit daran teilnimmt. Tatsächlich führen diese Tatsachen zu Kontroversen, da sie sich der Förderung des übermäßigen Konsums schuldig machen.
Zweifel an der wirtschaftlichen Relevanz des Black Friday
Im Einzelhandel bieten mehr als die Hälfte Rabatte während des Black Friday, Cyber Monday oder anderweitig an, motiviert durch die Aussicht auf einen Anstieg des Zustroms, der Verkäufe oder der Margen. Beim bekanntesten Aktionstag, dem Black Friday, sind es mehr als 60 % im stationären Handel und mehr als 80 % bei Online-Shops, verglichen mit weniger als 20 % im Lebensmittelbereich.
Einige Händler stellen jedoch die Gültigkeit ihrer Existenz in Frage und befürchten eine mögliche Kannibalisierung durch Weihnachtsverkäufe, stellen die Autoren des Berichts fest. „Der Anteil der Händler, die an diesen Events teilnehmen, hat sich nach unseren Schätzungen im Jahr 2021 gegenüber 2020 verringert“, sagt Carnazzi Weber. Gemäss einer Umfrage des Schweizerischen Detailhandelsverbandes gibt die Mehrheit der Konsumenten an, Produkte zu kaufen, die sie sowieso gekauft hätten.
Die bei diesen Aktionstagen zu erwartende zusätzliche Abrechnung ist für Online-Shops höher als für physische Verkaufsstellen. Im Schweizer E-Commerce betrug der Umsatz am Black Friday 2021 rund 130 Millionen, während ein durchschnittlicher Tag nach Schätzungen der Credit Suisse einen Umsatz von rund 30 Millionen generiert.
/ ATS
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