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Der Gipfel des Matterhorns schwingt ständig

by Rafael Simon

Wie Brücken oder Wolkenkratzer schwingt die Spitze des Matterhorns ständig. Ein internationales Forscherteam hat gemessen, dass die Bewegungen am Gipfel bis zu 14-mal stärker sind als am Fuß des Berges.

Dieser Unterschied erklärt sich damit, dass der Gipfel frei schwingen kann, während der Fuß des Berges fixiert ist, weist die Studie hin, die in der Fachzeitschrift ‚Earth and Planetary Science Letters‘ veröffentlicht und am Dienstag vom WSL-Institut für Schnee ausgestrahlt wurde und Lawinenstudie (SLF).

Auch bei Erdbeben konnten Verstärkungen der Bodenbewegung im Matterhorn gemessen werden. Die seismische Anregungsanalyse wird verwendet, um das Verhalten und die Instabilitäten von Gesteinen an Hängen bei Erdbeben zu bewerten.

Die Wissenschaftler unter der Leitung von Samuel Weber, der früher an der TU München tätig war und jetzt für das SLF arbeitet, installierten mehrere Seismometer am Matterhorn. Einer oben auf 4.470 Metern, einer am Grat und einer am Fuße des Berges.

Stimuliert durch seismische Wellen

Dadurch schwingt die Spitze des Matterhorns in etwas mehr als zwei Sekunden zwischen wenigen Nanometern und wenigen Mikrometern. Es wird durch seismische Wellen im Boden stimuliert, die durch natürliche Quellen wie Gezeiten, Wellen, Winde oder Erdbeben erzeugt werden. Auch menschliche Aktivitäten haben einen Einfluss.

Messungen zeigen, dass das Matterhorn mit einer Frequenz von ca. 0,42 Hertz in Nord-Süd-Richtung und mit einer ähnlichen Frequenz in Ost-West-Richtung schwingt. Saisonale Schwankungen, etwa durch Temperatur- oder Eisänderungen, beobachteten die Forscher nicht.

Forschende des Schweizerischen Erdbebendienstes führten Messungen ähnlich denen des Grand Mythen durch. Ähnliche Schwingungsmuster wurden bei diesem „Miniatur-Matterhorn“ beobachtet, aber es vibrierte aufgrund seiner Größe etwa viermal schneller als sein älterer Bruder Wallis.

/ ATS

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