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Der Schweiz droht bald wärmeres und trockeneres Wetter

by Juliane Meier

Mitte des Jahrhunderts wird die Schweiz gemäss den MeteoSchweiz-Szenarien mit einem trockeneren und wärmeren Klima mit weniger Schnee und stärkeren Niederschlägen konfrontiert sein. Die Auswirkungen werden jedoch je nach Kanton und Saison stark variieren.

Schweizer Klimaszenarien beschreiben, wie sich das Klima des Landes Mitte des Jahrhunderts und darüber hinaus verändern könnte, unabhängig davon, ob die Klimaschutzmassnahmen verstärkt werden oder nicht. Diese Prognosen wurden unter der Leitung des Nationalen Zentrums für Klimadienste (NCCS) des Bundes und unter der Leitung von MeteoSuisse entwickelt, teilte das Büro am Dienstag mit.

Langfristig werden die durchschnittliche Niederschlagsmenge und deren Häufigkeit im Sommer in allen Kantonen abnehmen. Sommerperioden ohne Niederschlag werden verlängert. In Buchs (AG) zum Beispiel werden sie durchschnittlich 1,4 Tage länger dauern als heute Mitte des Jahrhunderts, wenn keine Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden. In Zion werden sie sogar noch 2,1 Tage dauern.

Noch mehr tropische Tage

Die Höchsttemperaturen werden viel stärker ansteigen als die Durchschnittstemperaturen. An den heißesten Sommertagen steigt das Thermometer um 2 bis 5,5 Grad höher als heute. Heiße Sommer könnten zur Norm werden und Hitzewellen werden häufiger und extremer.

Untere städtische Gebiete werden besonders exponiert sein. Ohne Klimaschutzmassnahmen könnten beispielsweise die Kantone Zürich, Genf und Tessin im Jahr 2060 drei- bis viermal mehr Tropentage haben als heute.

Auch Starkniederschläge werden häufiger und intensiver als heute sein. Betroffen sind alle Jahreszeiten, insbesondere aber der Winter.

In den kältesten Monaten des Jahres könnten beispielsweise die höchsten Tagesniederschläge bis 2060 in Aadorf (TG) um durchschnittlich 7 % zunehmen. In Zollikofen (BE) oder Lugano könnte dieser Wert sogar auf 9 % ansteigen.

Mildere Winter

Die Winter hingegen werden Mitte des Jahrhunderts milder. Der Niederschlag wird hauptsächlich in Form von Regen und nicht von Schnee bleiben. In Graubünden wird beispielsweise die Zahl der Tage mit Neuschnee auf allen Höhenlagen „spürbar“ abnehmen.

Im Jahr 2060 wird es in Regionen zwischen 1.600 und 2.000 Metern über dem Meeresspiegel etwa 20 Tage weniger schneien. Die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen würde diesen Rückgang auf durchschnittlich 14 Tage begrenzen.

Schweizer Klimaszenarien bilden die Grundlage der Klimaanpassungsstrategie des Bundes. Für jeden Kanton und für Liechtenstein wurde ein Informationsblatt erstellt.

/ ATS

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