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Die globale Wirtschaftselite, die sich aus wenigen Organisationen zusammensetzt

by Rafael Simon

Laut einer Studie von schweizerischen und dänischen Forschern besteht die globale Geschäftselite aus einer kleinen Anzahl von „professionellen Plattformen“. Die daraus hervorgehenden Top-Führungskräfte teilen und verbreiten dieselben Standards, Strategien und Ideologien.

Die Organisationen, die die meisten Führungskräfte umverteilen, sind PricewaterhouseCoopers (PwC), General Electric (GE) und die Bank of America. Ein weiterer Effekt dieser Operation ist, dass Karriereerfahrungen in Unternehmen aus dem globalen Norden und insbesondere aus angelsächsischen Ländern auf der ganzen Welt widerhallen, sagte das LIVES Center der Universität Lausanne (UNIL) in einer Erklärung am Donnerstag.

Diese in der Zeitschrift Global Networks veröffentlichte Studie wurde von einem Team der UNIL, der Copenhagen Business School und der Universität Roskilde in Dänemark durchgeführt. Die Autoren untersuchten die Karrierewege von 16.500 Top-Führungskräften aus den 1.366 größten Unternehmen der Welt.

Die auf der Forbes-2000-Liste basierende Studie zeigt, dass die große Mehrheit der weltweiten Top-Manager durch gemeinsame Karrierestufen in einer kleinen Gruppe von Unternehmen verbunden sind.

Drei Arten von Plattformen.

Der Studie zufolge stechen drei Arten von Plattformen hervor, die in verschiedenen Volkswirtschaften geschätzt werden. Globale Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen wie PwC oder McKinsey sind in liberalen Märkten beliebt.

Die in die transatlantische Bankenallianz integrierten Finanzunternehmen wie Citigroup oder UBS werden in den Ländern geschätzt, die am stärksten in das globale Finanzsystem integriert sind. Schließlich sind US-Konsumgüterkonzerne wie GE oder Pepsico wichtig für Unternehmen in Steueroasen.

Dem zentralsten Unternehmen im globalen Karrierenetzwerk PwC gelang es, 456 seiner ehemaligen Mitarbeiter unter seinen 16.500 Führungskräften zu platzieren. Bei 314 der 1.366 größten Unternehmen (24 %) hat mindestens eine Führungskraft im Laufe ihrer Karriere bei PWC gearbeitet.

Ehemalige Mitarbeiter des zweitgrößten Unternehmens, der Citigroup, sind in Managementteams in 32 verschiedenen Ländern vertreten.

Die Schweiz als Brückenkopf

Vergleichbar mit Eliteuniversitäten prägen diese professionellen Plattformen die Normen und Ideologien des globalen Kapitalismus, so die Autoren. Die Schweiz ist eines der zentralsten Länder in diesem Netzwerk und fungiert als Brückenkopf zwischen den Vereinigten Staaten und Europa.

Über ihre beiden Hauptbanken UBS und Credit Suisse ist sie eng in das transatlantische Herz der Weltwirtschaft eingebunden. Angelsächsische Banker sind in grosser Zahl in hochrangige Positionen in Schweizer Grossbanken aufgestiegen.

2019 seien beispielsweise unter den dreizehn Mitgliedern des Managementteams der Credit Suisse fünf Amerikaner und drei Briten, betont auch UNIL.

https://centre-lives.ch/sites/default/files/inline-files/Article_Career%20hubs.pdf

/ATS

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