Die Daten der statistischen Ämter sind noch nicht da, die Dezemberdaten und die Nachmeldungen fehlen, aber der Trend ist klar: 2022 sind die Geburten in der Schweiz deutlich zurückgegangen. In der an diesem Dienstag vom Zürcher Stadtrat publizierten Bevölkerungsbilanz gibt es einen weiteren Anhaltspunkt: Zwar wurde am 31. Dezember ein Rekord von 443’037 Einwohnern erreicht, aber es wurden weltweit 4’538 Kinder geboren, 14% weniger als im Vorjahr. Gemäss Zahlen von SRF betrug der Rückgang in den Kliniken im Kanton Bern jedoch 18%.
Auch im Tessin, wo der Abwärtstrend schon länger anhält, gibt es noch keine Zahlen für das ganze Jahr 2022. Der Trend ist aber derselbe: «Im Moment zeigt die Situation eine sehr geringe Geburtenzahl», sagt sie Matteo Borioli vom Kantonalen Amt für Statistik. In den letzten fünf Jahren hatte sie sich bei etwa 2.500 Neugeborenen pro Jahr stabilisiert, während sie zehn Jahre zuvor bei etwa 3.000 lag. In den ersten 11 Monaten des Jahres 2022 fehlen im Vergleich zum entsprechenden Monat des Jahres 2021 rund 200.
Als mögliche Gründe nennt Matteo Borioli die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das langwierige Studium, die wirtschaftliche Unabhängigkeit und die Aufgabe der Wohnung durch immer später kommende Eltern. Dies spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der Haushalte wider: 40 % der Tessiner sind Singles und nur ein Drittel hat Kinder.
„Fernsehliebhaber. Musik-Ninja. Amateur-Reisefanatiker. Speck-Fan. Freundlicher Essens-Evangelist. Freiberuflicher Organisator. Zertifizierter Twitter-Fanatiker.“