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Die PLR ​​sagt Ja zur Frontex-Finanzierung und Nein zum Netflix-Gesetz

by Rafael Simon

Die am Samstag in Montreux versammelten Schweizer PLR-Delegierten haben in der Abstimmung vom 15. Mai ihre Parolen für die Bundesziele beschlossen. Sie haben die Frontex-Verstärkung ganz klar akzeptiert und die „Lex Netflix“ weitgehend abgelehnt.

„Der Schutz der Aussengrenzen soll die Sicherheit und Freiheit unseres Landes gewährleisten“, bekräftigte die Bundesrätin der PLR Karin Keller-Sutter und verteidigte auf dem Podium die Stärkung des Mandats der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache und die Erhöhung des finanziellen Beitrags der Schweiz an Frontex.

Frontex abzulehnen, laufe Gefahr, das Schengen-Dublin-System verlassen zu müssen, meint sie. „Wenn wir mit dem Feuer spielen, sollten wir uns nicht wundern, dass das Haus brennt“, stellte er sich vor.

Die Delegierten folgten seiner Rede weitgehend. Sie unterstützten das Frontex-Gesetz mit 335 Stimmen bei 6 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen und erklärten sich daher bereit, gegen das vom Migrant Solidarity Network initiierte und von der Linken unterstützte Referendum zu kämpfen. Es gab keine Diskussion zu diesem Thema.

Wert der Freiheit versus kultureller Wert

Die Delegierten lehnten ihrerseits mit 275 gegen 53 Stimmen und 10 Enthaltungen Lex Netflix ab, ein Projekt zum Schutz des unabhängigen Schweizer Filmschaffens. Dieses Objekt führte zu einer kurzen Diskussion und mehreren Interventionen.

Streaming-Dienste (Netflix, Disney+ etc.) und ausländische Sender wie TF1 oder M6 müssen 4% ihrer in der Schweiz erzielten Bruttoeinnahmen dem Sektor zuordnen. Sie werden außerdem verpflichtet, 30 % der europäischen Filme zu programmieren. Dieser als irreführend angesehene Text wurde in einem Referendum von der jungen UDC, PLR und PVL angegriffen, die eine außerordentliche Steuer anprangern.

Der Präsident von Young PLR Switzerland, Mathias Müller, warnte davor, dass die Produzenten mit einem solchen Gesetz die Kosten auf die Konsumenten abwälzen und die Abonnementspreise erhöhen würden. Mit dem Risiko, dass Benutzer auf illegale Downloadseiten gehen. „Jeder sollte frei entscheiden können, was er sehen möchte oder nicht. Der Staat sollte uns nicht vorschreiben, was wir sehen sollen“, sagte Müller.

Mit abweichender Stimme erinnerte der Waadtländer Staatsrat Olivier Français daran, dass das Parlament eindeutig für Lex Netflix gestimmt habe, ein Gesetz, das Kreativität und Pluralität verteidigt. Dieser kulturelle Wert ist vielleicht wichtiger als der der Freiheit.

Hinter den Kulissen der AVS-Reform

Auf dem Speiseplan stand auch die AHV-Reform 2021, deren zentraler Punkt die Anhebung des Rentenalters der Frauen von 64 auf 65 Jahre ist. Gegen dieses Projekt wurde ein Referendum ausgerufen, das vom Parlament im Dezember genehmigt wurde, und die Wähler werden im September das letzte Wort haben. Insbesondere der ehemalige Bundesrat Pascal Couchepin präsentierte seine Argumente zum Thema und die Delegierten sagten klar Ja (217 zu 2) zu dieser Reform.

Am Freitagabend stimmte die Konferenz der Parteivorsitzenden (CPP) einstimmig für das Transplantationsgesetz, das am 15. Mai ebenfalls dem Volk vorgestellt wurde. Der Text verankert das mutmaßliche Einwilligungsmodell für die Organspende im weiteren Sinne rechtlich.

/ATS

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