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Die PS fordert eine Arbeitsgruppe zur Untersuchung der russischen Oligarchen

by Meinrad Biermann

Die Sozialistische Partei der Schweiz fordert, dass eine Task Force die Vermögenswerte von sanktionierten russischen Oligarchen und anderen Kreml-nahen Personen untersucht. Laut PS ist dies die einzige Möglichkeit, die Finanzierung des Krieges in der Ukraine aus der Schweiz zu stoppen.

Trotz internationaler Sanktionen gehe der Krieg weiter, schreiben die PS-Co-Vorsitzenden Mattea Meyer und Cédric Wermuth in einem am Samstag veröffentlichten offenen Brief an den Bundesrat.

Die Schweiz trage als zentraler Handelsplatz für russische Rohstoffe, als Vermögensverwalter und Geschäftszentrum sowie als Wohnort vieler russischer Oligarchen eine besondere Verantwortung, heisst es in dem Schreiben weiter.

Die PS fördert daher die Einrichtung einer Arbeitsgruppe aus Vertretern des Bundesministeriums der Finanzen, der Bundesaufsichtsbehörde für Finanzmärkte, des Bundesministeriums der öffentlichen Hand, der Geldwäscherei-Beschwerdestelle und ggf. der Finanzbranche.

Eine solche Arbeitsgruppe sollte systematisch die patrimonialen Strukturen der Oligarchen untersuchen und die tatsächliche Situation ihres Vermögens und ihrer tatsächlichen Nutznießer ermitteln. „Dadurch wird das Galionsfigurennetzwerk entlarvt: Nur so kann zumindest teilweise verhindert werden, dass die Schweiz den Krieg weiter finanziert“, so die Autoren.

Aufenthaltsgenehmigungen

Die PS fordert in ihrem Schreiben auch, dass Aufenthaltsgenehmigungen für wohlhabende Russen umgehend überprüft werden. Sie gilt insbesondere für Sonderbewilligungen aus steuerlichen Gründen an vermögende Personen ohne Erwerbstätigkeit in der Schweiz.

„Dass Russen nach geltendem Recht wie andere Ausländer zu behandeln sind, versteht sich von selbst“, schreiben Mattea Meyer und Cédric Wermuth. „Aber es ist nicht hinnehmbar, dass potenzielle Profiteure angeblicher Kriegsverbrechen in der Ukraine sich ihren Aufenthalt in der Schweiz mit Blut erkaufen können.“

„Es ist nicht möglich, dass wir jedes Mal, wenn irgendwo ein Krieg ausbricht, erfahren, dass die Finanzierung durch die Schweiz geht“, fügte Cédric Wermuth am Samstag im Schweizer Radio SRF hinzu. „Es ist die Aufgabe der Schweiz, den Hahn der Kriegsfinanzierung zuzudrehen“, sagte er.

/ATS

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